Formel 1: Oppitzhauser in Spielberg ausgebremst

OpitzhauserDie lange Erfolgsstory des Red Bull- und seinerzeitigen Österreich-Ringes hat aber auch einige tragische Kapiteln. Karl Oppitzhauser, der bereits seit über 50 Jahren im Cockpit sitzt, schrieb ein solches. Vor genau 38 Jahren, als im Raum Zeltweg die Vorbereitungen für das Grand-Prix-Wochenende liefen und die damaligen Stars, wie Hans Joachim Stuck oder Ronnie Peterson, die Motoren ihrer Boliden anwarfen, mischte sich auch ein junger Niederösterreicher in ihre Reihen!

Der Newcomer Karl Oppitzhauser sorgte damals mit einem March unter Fans und Fahrern für Aufsehen. – „Nach so vielen Jahren Rennerfahrung, kann das Ziel nur Formel 1 heißen“, sagte sich 1976 der Karl und erstand einen March (einen solchen fuhr auch Lauda am Beginn seiner Formel 1-Karriere). Bereits nach den ersten Trainings war die Welt noch in Ordnung, die Uhr tickte und zeigte erstaunliche Rundenzeiten. Stuck etwa meinte nahezu begeistert:

„Karl, Du wirst es schaffen“! – Die meisten Spitzenfahrer (mit Ausnahme von James Hunt) willigten auch schriftlich ein, dass Oppitzhauser bei diesem Grand-Prix erstmals in seiner zur damaligen Zeit bereits 14-jährigen Karriere als Autorennfahrer an den Start gehen kann.

Doch da lagen plötzlich „Hindernisse“ auf der Rennpiste: einerseits gab es da mit Hans Binder einen weiteren rot-weiss-roten Quereinsteiger in der Formel1(in einem Surties), andererseits blockierte die OSK den Start mit dem fadenscheinigen Argument, Oppitzhauser würden noch Punkte für die Qualifikation fehlen. – Es waren lächerliche zwei Zähler, die Sponsor Raiffeisen auch nicht wett machen konnte!

MarchBinder wurde der Start erlaubt, blieb dann aber im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke liegen. Karl Oppitzhauser fuhr in seinem March allerdings weiter, zwar nicht in einem Grand-Prix, dafür aber in England in der „Shell-Sport“. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: immer im Ziel, darunter unzählige Stockerl-Plätze geholt. – „Ich kauf` mir doch kein Rennauto, damit ich es dann im Stall stehen habe“, bewies der damals 34-jährige also seine Berechtigung, in einem Formel 1-Auto durchaus gute Figur machen zu können.

So hat die heutige Red Bull-Strecke, auf die nun die Formel 1 nach jahrelanger Abstinenz zurückkehrt, in seiner langen Geschichte eben dieses für Oppitzhauser tragische Kapitel!

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