Haydn explosiv – Zurück in die Zukunft

haydn-explosivIn nur 3 Monaten ist es gelungen in der Sala terrena im Schloss Esterházy in Eisenstadt New York, London, Budapest… praktisch die ganze Welt zu vereinen und damit demjenigen dem dieses besondere Jahr gewidmet ist, wie zu Lebzeiten, erneut die Welt zu Füssen zu legen: Joseph Haydn. Und vor allem, wer die Sala terrena „von früher“ kennt oder auch die letzten Esterházy-Ausstellungen gesehen hat unter dem Motto Central Europe Revisited I und II, der erkennt wie viel hier passiert ist in diesen besagten letzten 3 Monaten.

Die Ausstellung verbindet in modernster Form die Epoche(n), die Joseph Hayn in seiner Zeit umgeben hat, und das mit absolutem Knalleffekt im Sinne der Jetztzeit und der Zukunft. Allein das Eintreten in die Sala terrena „fatale“ ist ein von Farbe und Muster sprühendes Erlebnis für das Auge des Betrachters. Hauptgrund dafür ist vordergründig der Teppich, gestaltet nach Entwürfen des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein, und die aufregende Tapete mit den wichtigsten Köpfen der Epoche Haydn-Nikolaus I&II – Kaiser, was dem ganzen Interieur den flippigen, zeitgenössischen Rahmen verleiht. Und dies so einschlagend, illusionierend und explodierend beeindruckend wie die Musik Haydns und seine musikalische Entwicklung seinerzeit gewesen sein muss.

Neben „Contemporary“ mit multimedialen Licht-und Soundeffekten, welche die Spezialgebiete von Haydn und des Fürsten, also auf der einen Seite das Streichquartett und auf der anderen Seite die Oper beeindruckend hervorheben, werden auch erlesene Stücke der hauseigenen Sammlungen der Esterházy Privatstiftung in Szene gesetzt.

Ganz wie zu Fürstens Zeiten ist die Ausstellung Haydn explosiv also ein Gesamtkunstwerk im Sinne der Inszenierung – eben à la Fürst Esterházy.

Übrigens hat man bei dieser Ausstellung auch an die jüngsten Museumsbesucher gedacht, mit entsprechenden Bildschirmen ungefähr einen halben Meter weiter unter den grossen für die Grossen. Und der Museumsshop bietet ein enormes Spektrum an ausgesuchter Literatur, in der praktisch für jeden was dabei ist, sowie neben Geschenk-und Kunstartikel als weiteres Highlight Herend-Porzellan mit eigens für Esterházy entworfenem Design.

Als „Nebeneffekt“ sozusagen gibt es noch ein weiteres Novum im Schloss, ein vor allem von den Besuchern und Touristen langersehntes Kaffeehaus namens Cafe Maskaron, mit grosser Terrasse im Innenhof des Schlosses.

Mit dem Haydnjahr wird hier im Schloss Esterházy der erste Schritt in die Zukunft gemacht, die diesem Kulturdenkmal seine bedeutende Rolle zurückgeben soll. Wir sind sehr gespannt was noch kommt.

Foto: Hans Wetzelsdorfer

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