Der Schimmelreiter im KUZ

Der Schimmelreiter von Theodor SturmTheodor STORM schildert in seiner Novelle und meisterlichen Spätwerk den Kampf des Menschen gegen das Schicksal und übt gleichzeitig Kritik gegenüber der traditionellen aber auch streng konservativen Gesellschaft Preusens im 19.Jhd.

THEODOR STORM – er wurde 1817 im damals von Dänemark beherrschten Usum geboren, er war ursprünglich Rechtsanwalt, hatte aber schon immer ein Faible für die schaurig-schönen Gespenstergeschichten. Während des Konfliktes zwischen Preußen und Dänemark um Schleswig-Holstein verlor er sein Amt und musste die Heimat verlassen, allerdings konnte er später als Landvogt in das nunmehr deutsche Husum zurückkehren, wo er Amtsgerichtsrat wurde. Ein Jurist mit poetischer Seele wurde er genannt. Nach der Lyrik wandte er sich verstärkt Erzählungen zu. Knapp vor seinem Tod, er starb mit 71 Jahren an Krebs, vollendete er sein kühnstes Werk, den „Schimmelreiter“.

Inspiriert und fasziniert von Gespenstergeschichten, sowie überlieferten Märchen und Sagen des norddeutschen Raumes, was Storm übrigens sein ganzes Leben lang einerseits in seinen Gedichten, seiner Lyrik und andererseits als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Tendenz verarbeitet, lässt er auch hier bei seinem späten Meisterwerk einfließen.

Zum Inhalt:  Als Deichgraf ist  Hauke Haien für die Sicherheit der Marschbewohner an der See verantwortlich, allerdings kann er sich mit seinen Ansichten über die moderne Deichbautechnik gegen die konservativen, traditionsverhafteten Dorfbewohner nicht durchsetzen, zumal diese auch eine Art Gespenst in Hauke mitsamt seinem weißen Pferd sehen. Bei einer Sturmflut brechen die nach alter Bauweise reparierten Deiche und Hauke Haien muss auch noch zusehen, wie seine Frau und sein Sohn in den Fluten ertrinken. In seiner Verzweiflung stürzt er sich ebenso samt seinem Schimmel in die Fluten und ruft dabei den berühmten Ausspruch: „Herr Gott, nimm mich, verschon‘ die anderen“, in das tobende Meer. Seither, so heißt es in der Geschichte, sei immer dann, wenn dem Deich Gefahr drohe ein Reiter auf einem Schimmel gesichtet worden und der Deich den Hauke Haien gebaut hatte, würde auch 100 Jahre danach noch standhalten…so heißt es.

Darsteller: Oliver Trautwein,Franziska Hering, Romanus Fuhrmann,Helmut Krauss, Bernd Walter, Ambrogio Vinella u.a.

Eine Aufführung des „Theater des Ostens“, Berlin mit Bühnenbearbeitung, Inszenierung und Regieführung von Vera Oelschlegel

KUZ Eisenstadt: 18. Januar o9,
um 19.30 Uhr, ABO 1

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