Mehr als ein Feriengast

Es ist Sommer ’71. Familie Kindler aus Bielefeld in Deutschland fährt durchs Burgenland zum Badeurlaub. In Purbach schliesslich bleiben sie stehen, denn dort gefällt es ihnen besonders gut. Hier wollen sie wohnen. Allerdings gab es dort vor 40 Jahren nur sehr wenige Fremdenzimmer.

Während Gudrun und Reiner Kindler dann vergeblich den Ort nach einer Unterkunft absuchen, werden sie angesprochen. Pepi Krenn bietet ihnen an, bei seiner Familie zu wohnen, im Haus Elisabeth, ein altes Bauernhaus, damals noch nichts besonderes, das WC auf dem Gang. „Zu der Zeit waren die Ansprüche ja auch nicht so gross“, erzählt Elisabeth Haselbauer. Doch für die Kindlers entwickelte sich ihr Feriendomizil als wahrer Glücksfall, denn es hat ihnen dort so gut gefallen, daß sie gleich 3 Wochen am Stück geblieben sind. Und seitdem jedes Jahr im Sommer ihren Urlaub in Purbach bei Familie Haselbauer im Haus Elisabeth verbracht haben! Denn für sie war nicht wichtig, ob sie ein Zimmer mit jeglichem Schnick Schnack im Urlaub hatten, sondern die Nähe zu den Menschen bei denen sie wohnen und der Familienanschluss. Übrigens sind die Zimmer im Haus Elisabeth heutzutage mit entsprechendem Komfort ausgestattet!

Tourismusobfrau Sabine Svejnoah, Bürgermeister Richard Hermann, Hilde Kröpfl, Valentin Kröpfl, Gastgeberin Elisabeth Haselbauer, Gudrun Kindler, Reiner Kindler, Gastgeber Franz Haselbauer

Ähnlich ging es Hilde und Valentin Kröpfl aus Dachau bei München. Das Ehepaar kam vor genau 30 Jahren zum ersten Mal nach Purbach zu den Haselbauers, nachdem sie den Tipp vom Urlaub im Burgenland vom Schwager erhalten haben, der bereits absoluter Purbachfan war. Vor allem der gute burgenländische Wein hat es den Kröpfls angetan, den sie dann Jahr für Jahr für Jahr im idyllischen Garten der Haselbauers genossen und dies noch tun. Und wie bei den Kindlers, schätzen sie ebenfalls einfach das Familiäre, das sie bei den Haselbauers finden.

„Da geht es schon gar nicht mehr um Feriengäste als unsere Kunden, sonders da ist vielmehr schon eine richtige Freundschaft entstanden. Denn wir besuchen uns mittlerweile gegenseitig“, freut sich Elisabeth Haselbauer für ihre Freunde, die sie als ihre Feriengäste vor 30 und 40 Jahren kennenlernte.

Mittlerweile kennen die Kindlers jede Lacke im Seewinkel und jeden nichtöffentlichen Strand, wie zum Beispiel das Seebad in Jois, das damals noch als echter „Geheimstrand“ galt. Währendessen geniessen die Kröpfls auch weiterhin einfach nur ihren feinen Wein im Garten und ab und zu tingeln sie dann und wann nach Eisenstadt oder Frauenkirchen. Und inzwischen sind 30, 40 Jahre vergangen – 40 Jahre  Urlaub im Burgenland, in Purbach bei den Haselbauers im Haus Elisabeth. Langzeiturlaub! Das kann man sich bei den heutigen Gewohnheiten der Neusiedlersee-Touristen schon gar nicht mehr vorstellen. Das verdient ja schon fast Ehrenbürgerschaft!
Ja, geehrt wurden sie dann auch alle 4, und zwar vergangenen Mittwoch, natürlich in Purbach im Haus Elisabeth und im Beisein der „Familie“, den Haselbauers, mit Musi und Wein.

Es gibt eben Menschen, Urlauber, Burgenland-Fans, die schätzen gewisse Werte – Werte die bleiben.

www.weinbau-haselbauer.at

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