Nachts wenn alles schläft

dsc_2717Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt in den Dörfern rund um den Neusiedlersee. Dann und wann lässt sich einer der wenigen Einheimischen blicken, die zu später Stunde von einem Dorfgasthaus nach Hause schlendern. Ein ganz normaler Herbst-Wochentag in der Region. Der ideale Zeitpunkt um eine Tour um den Neusiedersee zu starten. Was tagsüber Touristen mit dem Rad zurücklegen, umkreisen  wir nachts wenn alles schläft einfach motorisiert. Nein, nicht auf den Fahrradwegen sondern entlang der „Küstenstrasse“.

Gestartet wird in Illmitz am See ,mit der Sicht rüber auf Mörbisch, auf die Seebühne, deren Bühnenlichter längst erloschen sind. Tiefschwarz glitzert die Wasseroberfläche des Steppensees und im Schilf raschelt es unheimlich.
Wir fahren über Podersdorf nach Neusiedl. Da Podersdorf einen direkten Zugang zum See hat, halten wir in der Nähe des Leuchtturmes und versuchen die Ferienorte auf der anderen Seite herauszubekommen. Es bleibt ein Ratespiel. Neusiedl erkennen wir an den riesigen Strahlern, ja und Donnerskirchen,ja klar, da steht die Kirche am Leithaberg und überragt als einzige die anderen Ortschaften am Westufer.

Nachdem wir Neusiedl verlassen haben und nach Breitenbrunn kommen steigt die Landschaft ein wenig an. Wir halten ausserhalb der Ortschaft an den Ausläufern des Leithagebirges.Vor uns liegt die ganze Pracht des Neusiedlersees – „Das Meer der Wiener“. Und wieder beginnt das Ratespiel: Meer oder See? Man schaut weit in die Tiefebene. Zwischen Meer und Puszta funkeln die Lichter der Dörfer am Ostufer.

Die Tour führt uns weiter über Purbach und Donnerskirchen und dann nach Oggau, wo wir auf den Spuren des Winzerkönigs wandeln und kurz einen Hang des Ruster Hügelllandes rauffahren. Mit einem fantastischen Blick auf den Steppensee werden wir belohnt.
Danach geht die Fahrt weiter nach Rust und nach Mörbisch. Wo Österreich und Ungarn zusammentreffen, am Ende der Straße, schauen wir von den Weingärten ein letztes Mal herab auf den Neusiedersee. Ja es ist eine „Küstenstrasse“ und da unten liegt  das „Meer“.

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