Prinzessin Leopoldine zieht aus

leopoldine2Ende November 2008 schlossen sich endgültig die Pforten zur Familienausstellung der Fürsten Esterházy im Schloss in Eisenstadt.
Seit 1995 lockten die wertvollen Kunstschätze der Esterházys mehr als 650.000 Besucher in die Ausstellungs- und Repräsentationsräume des Schlosses.
Seit Ende Dezember wird nun seitens Esterházy die Rücknahme und die Lagerung der Exponate vorbereitet, um für die Ausstellung „Phänomen Haydn“ Platz zu machen.

Derzeit sind in den Ausstellungsräumlichkeiten Experten damit befasst, Zustandsberichte zu erstellen. In der Folge werden die Kunstschätze in adäquate Depots gebracht. So auch das ca 2,60m x 2m große Gemälde der Leopoldine Prinzessin Liechtenstein, geb. Prinzessin Esterházy, das wie auch die vielen anderen Gemälde aus dem frühen 19.Jht. aufgrund der Maltechnik in dieser Zeit sehr heikel auf Temperaturschwankungen reagiert, was sehr leicht zu Beschädigungen an der Oberfläche führt.
Eine Besonderheit dieses Gemäldes stellt auch der äußerst prunkvolle klassizistische Zierrahmen dar, dieser wurde nach Entwürfen des Architekten Charles de Moreau angefertigt, der auch die Pläne zur Umgestaltung des Schlosses in Eisenstadt erstellt hat.
Das Gemälde muss abgenommen, mehrschichtig in unterschiedliche Spezialfolien gehüllt und letztlich in einer eigens konstruierten Klimakiste verpackt werden, bevor es in ein Depot transportiert werden kann. Die Verpackung muss Oberflächenschutz und Stoßsicherheit gewährleisten und Klimaschwankungen möglichst hint anhalten.

Eine andere besondere Herausforderung stellt auch die Verlagerung eines Teiles des„Römischen Tisches“ aus dem frühen 19.Jht. von Giacomo Raffaelli dar. Der Rundtempel ist der Rest eines bis in die Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges existierenden Tischaufsatzes des sogenannten „Römischen Tisches“. Es gibt nur mehr Vergleichsstücke in Venedig, Mailand, London so wie der Eremitage in St.Petersburg.
„Dieses außergewöhnliche Kunstobjekt von überregionaler Bedeutung befindet sich in einem sehr fragilen Zustand. Unsachgemäße Handhabung und Manipulation in den Nachkriegsjahren haben dem Objekt großen Schaden zugefügt. „Eine Verbringung des Kunstwerkes kann nur nach präziser Vorbereitung und umfassenden Notsicherungen durchgeführt werden,“ so die betreuende Bildhauerin und Restauratorin Manuela Fritz.

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