Rauchverbot in Ungarn

Rauchzeichen aus Ungarn: Am 1. Jänner 2012 tritt das im April beschlossene Nichtrauchergesetz in Kraft. Es darf praktisch in allen öffentlichen Einrichtungen nicht mehr geraucht werden. Anders als in Österreich, wo das Rauchverbot eher salopp umgesetzt wird, gehen die Ungarn drastisch vor. In Restaurants, Kneipen, Bars, Kaffeehäusern, am Arbeitsplatz, in Zügen, an Bushaltestellen und in Fussgängerunterführungen heißt es schön brav den „Tschik“ in der Schachtel lassen.

Selbst im Freien kann man sich nicht überall sein Zigaretterl anzünden. Da schlägt die eigenwillige 5 Meter Regel zu: Vor öffentlichen Lokalen, bei Kinderspielplätzen und Bushaltestellen ist im Umkreis von 5 Metern das Rauchen verboten!

Das Gesetz ermöglicht aber den Lokalen, dass sie ihren Gastgarten oder ihre Terrasse zur Raucherinsel erklären. Auch den Hotels steht es frei einen Zigarrensalon einzurichten. Eine Cohiba paffen? Ja. Dazu ein Gläschen Rémy Martin trinken? Nein. Darauf muss man verzichten. Es dürfen in den Raucherzonen der Hotels weder Getränke noch Speisen serviert werden.

Autofahrer, die Kinder oder schwangere Frauen an Board mitführen, müssen ebenfalls auf das Qualmen verzichten, sonst droht eine Strafe. Aber das ist nur nebensächlich. Beim Rauchen im Auto sind Beifahrer einer besonders hohen Konzentration des Rauch-Sidestreams ausgesetzt. Für Kinder ist das schlichtweg unzumutbar. Die Briten wollen nun das Rauchen im Auto generell verbieten;  in Österreich wird darüber diskutiert; in Ungarn könnte das bald Realität sein.

Damit sich die Glimmstängelverfechter vorerst mit der neuen Regelung anfreunden können, gibt es eine Übergangszeit von drei Monaten. Danach muss man bei einem Vergehen mit einem Bußgeld von 30.000  Forint rechnen (ca. 100 Euro).