Reaktionen

Auf mein Interview zum Haydnjahr erhielt ich erwartungsgemäß zahlreiche Reaktionen. Die weitaus überwiegend positiven freuen mich zwar, weil sie einerseits eine Bestätigung meiner Aussagen darstellen und andererseits deutlich zeigen, dass sich viele im Tourismus tätige Personen – vor allem Betriebsinhaber – über das Tourismusgeschehen im Burgenland so ihre Gedanken machen. Den einen oder anderen Gedanken dieser Reaktionen werde ich auch in meine Überlegungen einfließen lassen, denn schließlich hat man auch mit 80 Jahren noch nicht ausgelernt.

Die negativen Reaktionen reizen mich andererseits sehr zu Kommentaren, zumal sie ja teilweise ohne Namensnennung erfolgten. Es ist dabei nicht schwer zu erraten, warum sie ihren Namen nicht nennen. Geht es um ein Sachthema und hört der Anrufer zu, dann reagiere ich möglichst sofort und erkläre meinen Standpunkt. In anderen Fällen versuche ich es auf nachfolgende Weise. Allerdings werde ich in keinem Fall Namen nennen, wenn das nicht ausdrücklich gewünscht wird.

Anrufer: „Warum verschwenden Sie als Pensionist Ihre Zeit mit solchen Aussagen? Die „oben“ werden nicht reagieren und sich sicher nicht ändern.

Antwort: Ob die „oben“ reagieren oder nicht, lässt sich leider nicht beweisen. Warum sollten sie auch reagieren, wenn keine negativen Fakten und Ergebnisse ihrer Tätigkeit bekannt sind. Es kann doch nicht sein, dass man für ein besonderes Jubiläumsjahr viel Geld ausgibt und danach wird das Ergebnis verschwiegen, wo man doch sonst jeden positiven Prozentpunkt in die Welt hinausposaunt und sich als die Besten Österreichs darzustellen versucht. Ich vermute zwar, dass man sich hinter verschlossenen Türen mit dem Ergebnis beschäftigt hat und vielleicht sogar Konsequenzen gezogen hat. Ging Gucher, weil er den „Erfolg des Haydnjahres“ längst kannte? Ich habe ihn vor Beginn des Haydnjahres auf die selbst den interessierten Hoteliers gegenüber „geheim gehaltenen“ Vorbereitungen aufmerksam gemacht.

Gucher war Fremdenverkehrsdirektor während der Segelweltmeisterschaft  und er hatte die selbe Funktion auch im Haydnjahr. In beiden Fällen konnte er die Chancen für den burgenländischen Tourismus nicht nützen.

Anrufer: „Sie haben auch LH Nießl und LR Biller angegriffen. Ist das berechtigt?“

Antwort: „Unsinn. Ich habe weder den einen noch den anderen angegriffen. Durch meinen Hinweis wollte ich nur darauf hinweisen, dass durch die derzeitige Konstruktion des Tourismusverbandes die Gefahr besteht, dass hochrangige Politiker für etwas verantwortlich gemacht werden könnten, für das sie weder fachlich, noch zeitlich in der Lage scheinen, tätig zu sein. Die Aufsicht durch den Tourismusreferenten sollte reichen.

Anrufer: „Sie haben mit Ihren Aussagen sicher recht, aber die öffentliche Kritik schadet wahrscheinlich mehr als sie nützt.“

Antwort: Kann man ein negatives Ergebnis, das schon vorhanden ist, durch eine Kritik darüber noch vergrößern? Eher müsste man sich fragen, ob das Schweigen darüber die Akteure nicht zum nächsten Flop verleitet.

Anrufer, den ich an der Stimme erkannte: „Sie waren jahrelang touristisch tätig und haben etliches auf die Beine gestellt. Sollten Sie statt der Kritik nicht lieber Vorschläge machen, was man tun könnte, um solche negative Ergebnisse zu vermeiden?“

Antwort: Jeder Vorschlag von „Außenstehenden“ würde mit den verschiedensten Ausreden sofort umgebracht. Daher warne ich vor solchen Vorschlägen. Es gibt genug gutbezahlte Funktionäre, die sich entweder den eigenen Kopf zerbrechen oder den im Tourismus tätigen Unternehmern aufs Maul schauen sollten.

Josef Gossy

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