Schluss mit Tabakgenuss

In diesen Tagen sollte man sich gut überlegen, ob man nicht ganz auf das Rauchen pfeifen will. Das gilt vor allem, wenn man sich längere Zeit in Ungarn aufhält. Nicht nur, weil dort vor kurzem per Gesetz etliche Tabakläden zusperren mussten, sondern weil der alltägliche Tabakgenuss den Rauchern immer schwerer gemacht wird. Neuester ungarischer Anti-Raucher-Coup: das Wegwerfen von Zigarettenstummeln wird mit hohen Geldbußen bestraft.

Was manche vielleicht nicht wissen ist, daß auch bei uns in Österreich oder in anderen EU-Ländern das Wegwerfen der Zigarettenkippen Strafgeld kostet. Im belgischen Brüssel zahlt man € 50,-, in Deutschland € 25,- und in Wien € 36,-. Beim Entsorgen des gerauchten Glimmstengels durch das Fenster eines fahrenden Autos muß mit einer Geldstrafe ab € 75,- gerechnet werden. Doch Ungarn schießt jetzt den Vogel ab, mit € 130,- Strafe, wenn man die gerauchte Zigarette einfach auf die Strasse wirft und nicht entsorgt. Allerdings ist das ja noch gar nichts, wenn man mal auf die anderes Seite des Kontinents, in die zu Recht genannte „sauberste Stadt der Welt“ nach Singapur schaut. Dort kostet der Zigarettenwegschnipp-Spass ganze 1.000 Singapur Dollar, das sind umgerechnet zirka € 560,-.

Eine weitere gesetzliche Restriktion ist, daß es seit 1. Juli 2013 Tabakwaren und Zigaretten in Ungarn nur noch in staatlichen Tabakshops zu kaufen gibt. Hinzu kommt, daß das Betreten dieser Shops nur Personen ab 18 Jahren gestattet ist. In diesem Zuge spielt auch die Einwohnerzahl eine Rolle. Das heißt, daß auf 2.000 Einwohner 1 Tabakgeschäft kommt. Diese Regelungen sind auch für Touristen wichtig zu wissen, wenn sie in ihrem Urlaubsort Zigaretten kaufen möchten. Die Information über den Standort des nächsten Tabakshops bekommt man in der Regel im Hotel oder in der Touristikinformation. Übrigens liegt der Preis derzeit bei cirka € 2,90 pro Schachtel.

Die Einführung der staatlichen Tabakshops soll den Missbrauch von Tabakwaren gerade bei Jugendlichen unterbinden, bzw. das Konsumverhalten kontrollierbarer machen. Allerdings wird die Art von Kontrollen teilweise auch übertrieben. Man hört von Fällen, wo die Tabakladenbesitzer bereits gestraft werden, wenn sie zum Beispiel eine jugendlich aussehende Person, die sich im Tabakgeschäft aufhält nicht nach dem Ausweis fragen, obwohl diese schon 18 Jahre oder älter ist. Diese Personen werden gezielt von Kontrollbehörden eingesetzt und dann wird gestraft, so wie bei dem oben beschriebenen Fall, der sich in Sopron ereignete, da durfte der Besitzer dann € 4000,- Strafe zahlen und für einen Monat den Laden dicht machen.

Vielleicht wird irgendwann sogar das Kaugummikauen verboten – in Singapur gilt dieses Verbot bereits!

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