Szentendre – Ungarn’s Künstlerdorf

Malerische Altstadt mit Barock und Rokoko, viele kleine, urige Gassen, ein Keramikkunstmuseum, Galerien, berühmtes Freilichtmuseum, ja sogar Ungarns erstes und auch größtes Marzipanmuseum – um nur ein paar wenige der sehenswerten Highlights zu nennen, welche diesen zauberhaften Ort in Ungarn schmücken. Aber es gibt natürlich noch mehr in Szentendre zu entdecken…

Gerade mal 20 km von Budapest entfernt, in nordwestlicher Richtung finden wir die gar nicht so kleine Stadt, mit immerhin über 25.000 Einwohnern. Szentendre (dt. St. Andreas) liegt am westlichen Ufer eines  Seitenarms der Donau mit viel Natur und ganz viel Grün drumherum. Diese Lage allein ist schon  Teil des schmucken Gesamtkunstwerks Szentendre. Das haben auch schon die Römer bemerkt und gründeten im 1. Jahrhundert n. Chr. hier eine Festung mit späteren Siedlungen.

Der Name Szentendre leitet sich übrigens ab vom heiligen Andreas, also lateinisch Sankt Andrae, denn auf einem Hügel befand sich die Kirche des heiligen Andreas. Später versammelten sich dann Häuser um die Kirche und im 14Jhd. wurde die kleine Stadt dann befestigt.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte und vor allem durch die Türkenkriege wurde Szentendre immer wieder Zufluchtsort von verschiedenen Volksgruppen, vor allem Serben, und Religionsgemeinschaften, die den Ort letztendlich auch prägten. Aus dieser Zeit, d.h. 18.Jhd. entstanden auch die schönen barocken Gebäude und insgesamt 7 Kirchen, noch z.T. orthodox, welche der Altstadt auch heute noch  ihr schönes Erscheinungsbild verleihen.

Es sind aber nicht allein die Bauwerke, Kirchen und auch nicht nur das malerische Aussehen des Ortes mit den kleinen krummen und engen Gassen, die den Charme Szentendre’s ausmachen, sondern vor allem auch das Erbe einer Künstlerkolonie, die sich hier in der Mitte des 20. Jhd. ansiedelte und deren Hinterlassenschaft sich heutzutage in Galerien und Ausstellungen findet. Dies gibt dem schönen Stadtbild noch das gewisse Etwas, und das ist es auch, weshalb Szentendre nicht zu Unrecht Ungarns Künstlerdorf genannt wird.

Sehenswürdigkeiten Szentendre’s:

Margit Kovacs-Sammlung, zeigt die Kunstwerke einer Keramikkünstlerin, die zur Künstlerkolonie gehörte. Die Sammlung befindet sich in einem barocken Haus von 1750

Szentendre-Galerie, Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst

Czòbel-Museum, expressionistische und fauvistische Kunst des Künstlers Béla Czóbel

KarolyFerency-Museum, zeigt Kunstwerke der Künstlerfamilie Ferency, impressionistische Kunst, sowie Bildhauerarbeiten und Gobelinkunst

Lajos-Vajda-Museum, Malerei von Lajos Vajda mit „Leid-Motiven“ der ungarischen Zwischenkriegszeit, auch Werke anderer ungarischer Künstler zu sehen

– 1. Freilichtmuseum Ungarns, das Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1 km entfernt von Szentendre, mit 80 bäuerlichen Häusern, 3 Kirchen und 200 Wirtschaftsgebäuden, zeigt ungarische Wohnkultur.

Besondere Orte und Gebäude

Fö ter, der Hauptplatz mit Barock – und Rokoko-Häusern, sowie einer Pestsäule und der Mariä  Verkündigungs-Kirche mit prachtvoller Inneneinrichtung

Kirche Maria Himmelfahrt

Templom tér, der Kirchenhügel

– Szabó-Marzipanmuseum, Allerlei und Kurioses aus Marzipan, z.B. lebensgroße Schokostatue von Michael Jackson

– Weinmuesum

Tipp: Mit der Bahn von Budapest nach Szentendre:
-> Abfahrt von der Haltestelle Batthyány tér, bei der Metro, mit der Vorort-Bahn, der sog. HÉV Linie über Békásmegyer. Fahrtzeit beträgt ca. 50 Minuten. Am besten die Touristenkarte lösen: das Ticket kostet 3850 HUF p.P. und ist 3 Tage lang, also 72 Stunden, rund um die Uhr für unbeschränkt Fahrten  innerhalb der BKV, Budapester Verkehrsnetz gültig.

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