Immer Ärger mit der Umfahrung Schützen

Ein fünf Meter hoher Erdberg, eine Grube so groß wie ein Tennisfeld, 5 Container, ein Dixi-Klo und weit und breit keine Bagger zu sehen. So schaut’s momentan auf der Baustelle für die Umfahrung Schützen aus.

Doch nach den neuesten Meldungen, kann das Land Burgenland seine Grube wieder zuschütten und die Rehe werden wahrscheinlich noch länger munter und glücklich über die Felder vorm Esterházyschen Wald umherspringen.

Die beim Landesgericht Eisenstadt eingebrachte Klage von Esterházy ist per 2. April 2013 durchgegangen. „Das Land Burgenland hat bewusst Besitz- und Eigentumsrechte des Grundbesitzers verletzt. Das Land muss nun den Altzustand innerhalb von sechs Wochen wiederherstellen und Kostenersatz leisten“,  heißt es in der Presseaussendung der Esterházy-Betriebe.

„Es ist doch sehr bedenklich, dass sich eine Körperschaft wie das Land Burgenland über einen rechtsstaatlichen Wert wie das Besitzrecht einfach hinwegsetzt! Wir sind sehr froh, dass sich das Gericht so eindeutig entschieden hat“, sagt Michael Wild, Leiter der Rechtsabteilung bei Esterházy.

Für den Vorstand der Abteilung 8 für Straßenbau Johann Godowitsch, ist die Sache noch nicht abgehakt. Es seien formale juristische Möglichkeiten ausgeschöpft worden, die die Projektumsetzung geringfügig verzögern. Außerdem sei mit dem Enteignungsbescheid, der auch von der EU als rechtskräftig bestätigt wurde, das Grundstück an die Landesstraßenverwaltung übergegangen. Die Bauarbeiten könnten wie geplant durchgeführt werden, sagt Godowitsch gegenüber dem ORF Burgenland.

Dabei stand das Projekt von Beginn an unter keinem guten Stern: Demonstrationen, Parteigründung uBf, immer wieder endlose Diskussionen. Dann der Spatenstich im September 2012. Kurz vor den burgenländischen Gemeinderatswahlen ließen Befürworter der Umfahrung die Muskeln spielen.

Die Bulldozer fraßen sich im  Oktober 2012 erstmals ins Erdreich. Schon war wieder Schluß mit der Baggerei. Die Bauarbeiter stießen auf einen Sarkophag eines römischen Kindes. In unmittelbarer Nähe des altertümlichen Fundes habe man außerdem ein weiteres, allerdings ausgeraubtes Grab entdeckt. Ein Fingerzeig? Wer weiß schon, was die Äcker zwischen Donnerskichen und Schützen noch so alles an archäölogischen Schätzen verbergen. Und wer weiß schon, ob die Umfahrung von Schützen am Gebirge  Ende 2014 wirklich benützbar sein wird? Der Erdhaufen und die Grube werden dann nicht mehr zu sehen sein. Auch nicht die grünen Container und das Dixi-Klo- das ist sicher!

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