Prantl, eine Künstlerfamilie

PrantlDer Karl Prantl hats gerichtet. In seinem Einflussbereich entdeckten seine Kinder, Katharina und Sebastian, frühzeitig ihre Liebe zur Kunst. Kathrina malt. Sebastian tanzt.

Ab Sommer 2010 wollten der Fotograf Hans Wetzelsdorfer und ich einen Bildband gestalten, der Prantls Steine im Wandel der Jahreszeiten zeigen sollte. Im Garten, hinter dem Haus in Pöttsching, trafen wir uns zum ersten Gespräch. Karl Prantl war begeistert von der Idee. Das Projekt konnten wir dann leider nicht mehr umsetzen – Karl verstarb am 8. Oktober 2010.

Für Karl hatten alle Steine ein Seele. Die einfühlsame Bildhauerkunst ließ ihnen ihre eigene Geschichte; ihren Charakter. „Ihr müsst mal drüber streicheln; sanft mit der Hand die Struktur spüren.“ Dieser Satz kam mir so bekannt vor.

Seit Jahren begleiten mich die Worte überall dorthin, wo Steine und Skulpturen im Winde flüstern. Zum ersten mal hörte ich sie, als ich sieben oder acht Jahre alt war. Damals, als meine Eltern bei Prantls im alten Haus in der Wiener Neustädter Strasse zu Besuch waren. „Den Stein musst du streicheln“, sagte Karl zu mir, während Sebastian am Flur einen kleinen Teppich ausrollte und in wilden Verrenkungen darauf herum hopste. Da war er etwa sieben Jahre alt. Heute ist er Tänzer und Choreograph, leitet gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Cecilia Li-Prantl, das Tanzatelier Wien.

Eines lag Karl damals genauso am Herzen, wie viele Jahre später bei unserem Treffen im Garten hinter dem Haus. Mit einem Glas Rotwein in der Hand, den er so besonders gern mochte, führte er uns ins Atelier. „Schaut euch die Bilder von Uta an. Sind sie nicht wunderbar. Kreise, viele Kreise und noch mehr Kreise – die Kunst von Uta Peyrer-Prantl. Könntet ihr da ein paar Fotos machen“. Das war Karl immer wichtig. „Uta“ und die Kinder. Bis über den Tode hinaus. Um so mehr freut es mich, daß das Schaffen von Karl Prantl und seiner Familie nun in der Landesgalerie gezeigt wird!

Ausstellung:  Prantl, eine Künstlerfamilie
Von 25. September bis 20. Dezember 2015 im Kulturzentrum Eisenstadt

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