2016 fängt ja gut an!

Silvester ModerationWollte man heuer in Eisenstadt zu Silvester was erleben, so konnte man sich eigentlich nur am Esterházyplatz direkt vor dem Schloss einfinden. So verheißungsvoll wurde das Programm mit Live-DJ, Bars und Musik auf den verschiedenen Plattformen beworben und plakatiert. Mit großen Erwartungen ging’s dann kurz nach 23 Uhr zum Schauplatz, der schon von weitem lila schillernd leuchtete. Doch schnell wurde klar: Der Jahreswechsel in Eisenstadt vor dem Schloss Esterházy war tiefste Provinz: Nicht mal eine Uhr hat man auf das Schloss projeziert; die Moderatorin musste vom Handy die Sekunden bis Mitternacht runterzählen; ein einziger Verkaufsstand für Glühwein (!) und Sekt – Wartezeit 10 Minuten, und dann spielte vor Mitternacht noch eine geschlagene dreiviertel Stunde die Haydn Brass. Eine Stimmung wie zu Allerheiligen. Ich hatte das Gefühl, als wollte man die Veranstaltung schnell hinter sich bringen. Die Marienglocke läutete vom Band, was für eine Schmach – der Donauwalzer wurde nach einer gefühlten Minute abgewürgt, nach dem Zuprosten gerade mal 2 Runden im Dreivierteltakt gedreht.

Den Donauwalzer hat Johann Strauss (Sohn) im Spätherbst 1866 und Winter 1866/67 komponiert. Der eigentliche Titel des Walzers lautet „An der schönen blauen Donau“ und ausgespielt dauert er etwa neun Minuten.

Das Feuerwerk mit klassischer Begleitung zu Haydnklängen war fulminant und verlangt nach mehr -obwohl Musik und Pyrotechnik nicht zu hundert Prozent harmonierten. Nun egal. Gekommen zum „Spektakel“ waren Alte, Junge, Teenager aus der Umgebung und sogar Gäste aus München. Ein voller Esterházyplatz – leider ungewohnt unprofessionell von Esterházy organisiert. Dazu mit freundlicher Unterstützung der Stadtgemeinde Eisenstadt und des Eisenstadt Tourismus. Das sagt leider alles. Armes Eisenstadt! Zum Drüberstreuen konnte man sich 30 Minuten nach Mitternacht nicht mal im Schlosscafé aufwärmen. Warum dort eben um diese Zeit Sperrstund‘ war, wird man hoffentlich nie erfahren. Wenigstens die Jugend konnte im Anschluss im James Dean feiern, wo die Schlange beim Eingang länger war als der gesamte Event vorm Schloss. Fazit: Eisenstadt am Silvester schmeckt wie Sekt aus der Dose – voll langweilig. Schade, denn vor dieser tollen Kulisse des Schlosses wäre viel mehr drin gewesen!

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Mit den selbst ernannten Eventexperten und Tourismusexperten aus Eisenstadt war nichts anderes zu erwarten, zum Glück bin ich ein „OBERBERGLER“ der bei Eisenstadt wohnt….