Die Geschichte der Erzabtei „Pannonhalma“, etwa 15 km südlich von Györ, ist ebenso alt wie die Geschichte Ungarns. Das Benediktinermönchtum kam, nachdem es im frühen Mittelalter in ganz Europa verbreitet wurde, 996 auch nach Ungarn. Landesfürst Géza, der sein Land an das christliche Europa anschließen wollte, gründete dem Hl. Martin zu Ehren „auf dem Heiligen Berg Pannoniens” (Mons Sacer Pannoniae) ein Kloster für die Benediktinermönche.
Der Sohn von Géza, der Hl. König Stephan bedachte das Kloster 1002 mit reichen Benefizien und stattete es mit den Privilegien von Monte Cassino aus. Es unterstand also unmittelbar dem Heiligen Stuhl, und sein Abt besaß geistliche Herrschaft über die Klostergüter, was später zur Ausbildung einer selbständigen Territorialabtei führte.
Von weitem erkennt man den schönen, zwar gewaltigen, aber noch eher unscheinbar wirkenden Klosterbau. Durch die zum Teil neue Architektur lässt sich kaum vermuten, dass die Abtei bereits eine tausendjährige Geschichte hinter sich hat. Nach dem Eintritt am modernen Haupttor wird man rechts vom barocken Gebäude der Erzabtei und links vom Säuleneingang des Gymnasiums und Schülerheims empfangen. In der Erzabtei leben heute mehr als 40 Mönche und ca 320 Gymnasiasten. Über den Hof gelangt man zum Innenhof, dessen neoklassizistische Fassade bereits den mittelalterlichen Gebäudeteil schmückt.
Durch eine geführte Tour erkennt man aber sehr schnell die Bedeutung dieses Klosters in der Geschichte Ungarns und Europas. Der erste Gang führt in die Basilika, die um das 13. Jahrhundert herum erbaut wurde. Dieses Kirchengebäude steht auf Resten einer noch älteren, aus dem 11. Jahrhundert stammenden Kirche, die bei Ausgrabungen entdeckt wurde.
Man findet romanische, frühgotische, spätgotische Elemente sowie Teile aus der Renaissance. Die Restaurierung im 19. Jahrhundert versuchte, diese in Einklang zu bringen.
Der spätgotische Kreuzgang an der südlichen Seite der Kirche (1486) wird durch das wertvollste architektonisch-plastische Werk des Klosters, die Porta Speciosa, das Schmucktor, mit der Kirche verbunden.
Beeindruckend: In der mit 360.000 Bänden, zu den größten der Welt zählenden Bibliothek und dem Archiv wird das erste schriftliche Dokument in ungarischer Sprache aufbewahrt.
Im Klostershop können, die in der Abtei hergestellten Heil-Kräutertees und andere geisltiche Gegenstände erworben werden.
Im nächsten Jahr (2009) wird in der Abtei, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, kräftig umgebaut: Die Erweiterung des Parkplatzes, gastronomische Dienstleistungen, Entwicklung des Heilkräutergartens und eines dazu gehörenden Schauraums, sowie ein Gästehaus sind geplant.
„Die touristische Tätigkeit wird während der Bauarbeiten und Renovierungen ungestört und ungehindert fortgeführt“ heißt es aus der Abtei.
Хм… А мне вот кажется, минусы в данном случае прилично превосходят плюсы.