Blamage der Tourismusspitze

Diese Blamage hätte man der Tourismuslandesrätin Mag.Michaela Resetar ersparen können. Sie ist nicht nur für die Politikerin, sondern für die Landesspitze des Tourismus im Burgenland peinlich.

Was ist geschehen?

Unter dem Titel Resetar: bestes Feberergebnis im Tourismus erzielt wurde unter dem Namen der Landesrätin eine Presse-Info am 23.März um 12,11 Uhr ausgesandt und am gleichen Tag um 13,43 Uhr, also rund eineinhalb Stunden später, wurde die selbe Information mit anderen Zahlen wieder veröffentlicht.

Zur Presse-Info
Zuerst einmal fällt auf, dass diese unter dem Namen Mag.Michaela Resetar hinausging und ihr Name dann gleich wieder im fettgedruckten Titel erscheint. Das wirkt komisch und so naiv kann keine Politikerin sein, dass sie das selbst macht.

Zum Inhalt

Erster Absatz: In der ersten Ausschreibung gab es ein Nächtigungsplus von 0,4 Prozent, in der zweiten sind es berichtigt 1,2 Prozent, also das Dreifache. Eine solche Steigerung kann man sich nicht entgehen lassen, daher wahrscheinlich die 2.Aussendung. Ob es dabei notwendig war, dieses Plus durch einen Seitenhieb auf die „traditionellen Winterdestinationen in Österreich, die durchwegs teilweise saftige Minuszahlen schrieben“ noch zu unterstreichen, möchte ich bezweifeln. Was dann, wenn diese Destinationen Frau Resetar jetzt vorhalten, dass diese von rund 131.000 Übernachtungen ( 1.Ausschreibung) auf rund 132.000 (2.Ausschreibung) korrigierte Zahl nur 1.532 Nächtigungen sind und selbst diese geringe Steigerung mit der Tätigkeit Frau Resetars nichts zu tun hat. Durch die neueröffnete Rehaklinik in Rust allein gibt es eine Steigerung von 1.834 Nächtigungen und diese Zunahme hat sicher nichts mit Frau Resetar zu tun.

Zweiter Absatz: Da wurde anscheinend etwas übersehen. Die Statistik weist nämlich bei den Ausländer-Nächtigungen ein Plus von 12,17 % aus und nicht 6 Prozent wie hier angegeben.(Oder hat Frau Resetar andere statistische Zahlen?) Die inländischen Gästenächtigungen hat Frau Resetar in der ersten Aussendung mit 0,2 Prozent als geringfügigen Rückgang bezeichnet, was sicher stimmt, aber in der zweiten Aussendung beschönigt sie „die inländischen Gästenächtigungen blieben gleich“. In diesem Absatz schreibt sie weiter „Schon der Feber 2010 brachte im Vergleich zu 2009 ein sattes Nächtigungsplus von über 5 Prozent, dass dieses Feberergebnis 2011 noch gesteigert werden konnte, spricht für die Qualität, das gute Preisleistungsverhältnis der Betriebe und das Angebot im Bereich der Thermen verbunden mit Wein und Kulinarik“. Da hat Frau Resetar wahrscheinlich nicht recherchiert, denn vom Plus dieser 5 Prozent, das waren 7.043 Nächtigungen gingen 6.525 auf nur 2 neue Hotels, wo diese Gründe sicher noch nicht zum Tragen kamen.

Mein Schluß aus dieser Blamage: Man sollte mit Veröffentlichungen warten, bis man die offiziellen Zahlen in der Hand hat. Anderenfalls wird man nicht ernst genommen.

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Ich war dabei, als Herr Gossy für das Haydnjahr 2009 für etliche Tourismusbetriebe ein Konzept entwickelt hatte. Es sollte Kirchenchöre in Österreich, Deutschland und Südtirol zu einem Besuch der vielen Haydnsehenswürdigkeiten im Burgenland, Niederösterreich, Wien und Ungarn gewinnen. Als Fremdenführer war ich von dieser professionellen Arbeit begeistert. Herr Gossy hat darauf abgezielt, daß vor allem die burgenländischen Hotels und Restaurants durch diese Aktion profitieren sollten. Schließlich scheiterte es daran, daß die offiziellen Stellen nicht bereit waren, diese Aktion zu unterstützen, weil sie angeblich alles selbst planten. Das Geld schien nachher alles weggewesen zu sein, aber dem Erfolg könnten sie heute… Read more »

Da dürfte unsere Tourismuslandesrätin in eine Falle getappt sein.So ungeschickt wäre wahrscheinlich nicht einmal ein Politiker, der nie etwas mit Tourismus etwas zu tun gehabt hat.

hier scheint ja ein besonderer beckmesser am werk zu sein. aber anyway: der oder die pressefuzzi von der magistra gehört ordentlich in die mangel genommen….

Recht und schön, daß Frau Resetar diese Aussendung nicht geschrieben hat, aber sie hat sie bestimmt gelesen, wenn sie unter ihrem Namen erschien. In einer Wochenzeitung heißt es zu diesen Zahlen sogar „jubelte letzte Woche die zuständige Landesrätin Michaela Resetar“.Sie sollte sich rasch von diesem „Jubel“ distanzieren.

Heuer wird ein Nächtigungsplus nur ein großer Traum sein. Die Umstellung der Plattform der NTG und auch von Urlaub am Bauernhof über feratel erfolgte im Feber und März. Hier sind bekanntlich die meisten Anfragen für den Sommer. Aber im Moment sind wir anscheinend gar nicht zu finden. das neue System für Selbstwarter ist etwas komplizierter trotz versprochener Erleichterung.