Burgenland kickt mit eckigen Bällen

Kullert der Tourismusball des Burgenlandes über die Torlinie, oder tut er es nicht? Die Fussball-Europameisterschaft 2008 in Österreich ist längst geschlagen. Geblieben sind die mit 895.000 Euro geförderte Fußballarena Bad Tatzmannsdorf und die Fußballinfrastruktur in Stegersbach.

Geht es nach Mag. Michaela Resetar, dann werden Fussballcamps zu einem touristischen Standbein im Burgenland.  Ein Standbein, dass keine perfekte Schusshaltung garantiert. Gerade in den Wintermonaten tendieren Profi- und Amateurklubs zu südlicheren Destinations, als das Wellnessangebot der Thermen in Anspruch zu nehmen. Da matchen sich Stegersbach und Co. wohl mit  Türken, Zyprioten und anderen Nationen. Ein Spiel das wir zwar bei der EM-Quali 2012 gegen die Türken am grünen Rasen gewinnen können, nicht jedoch wenn es um den Trend von Fussballcamps geht.

Im Tourismusbüro von Mag. Michaela Resetar wird von 120 Fußballteams gesprochen, die ihre Camps für  2010 bereits gebucht haben sollen. Betreffen die Buchungen den Winter, dann zeigt sich ein unscharfes Bild, weil viele Mannschaften aus dem Nahbereich kommen, die einfach die sieben wetterfesten Kunstrasenplätze in Neusiedl/See, Eisenstadt, Steinbrunn, Ritzing, Bad Tatzmannsdorf  nutzen möchten.

„30.000 Nächtigungen entfielen 2009 auf den Bereich Fußballtourismus. Profitieren sollen kleine und mittlere Betriebe“, so Resetar. Wie soll das aber funktionieren?  Bei so einem Trainingslager sind weit mehr als 11 Kicker anwesend. Da Bedarf es für das ganzen Fussballclub,  inklusive Betreuerstab, doch einiges an Raum und Zimmern mehr. Und der dürfte in vielen kleinen Betrieben kaum vorhanden sein.

Für 2010 dürften die Erwartungen punkto Fussballtourismus gewagt sein: Hat man bei den optimistischen Prognosen auf die im Juni stattfindende WM in Südafrika vergessen? Fussballbegeisterte und Kicker werden eher vorm Bildschirm hocken und sich vom technischen Können der Stars eine Scheibe abschneiden, als in Steinbrunn den Rasen büschelweise aus dem Feld zu kicken.

Apropos: Um Profivereine wie Arsenal oder Lazio Rom ins Burgenland zu locken, darf  die Brieftasche nicht gerade leer sein. Davon kann auch Ritzing Manager „Harald Reisner“ erzählen.

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