Ein beliebter, geistloser Slogan der touristischen Propagandaindustrie lautet: „Mit allen Sinnen genießen“. Natur, Wein, usw. Auch Eisenstadt nutzt diesen Werbetext. Allerdings mit einem dicken Klotz am Bein. Manch‘ einer wird sich noch gerne an den Fitnessparcours oberhalb der Gloriette erinnern. Dieser wurde vor einigen Jahren in einen „Sinnespark“ umgestaltet. So weit, so gut. Nur, wie die Stadt die Anlage verkommen ließ, schreit zum Himmel. Schon allein der Eintritt in den „Park der Sinne“ lässt Schlimmes erahnen. Die erste Station: Barfüßig über Moos laufen, Gräser unter den Fußsohlen spüren. So steht’s an der Tafel. Fehlgeschlagen. Kieselsteine, Schotter, morsche Baumstämme. Hier mit bloßen Sohlen darüber zu laufen, wünsche ich keinem Leser. Die weiteren Stationen erübrigen sich.
Wer schon einmal den „Park mit allen Sinnen“ in Gutach im Schwarzwald besucht hat, wird verstehen, was die Stadtgemeinde Eisenstadt da liegen lässt. Das Wegnetz beträgt dort 2,1 km. Die abwechslungsreichen Untergründe laden zu herrlichen Fußmassagen ein. Sogar Regenschirme können ausgeliehen werden. Der Park ist sehr gepflegt und wunderschön angelegt. Die Ausblicke sind absolut herrlich und laden zum Picknicken ein. Unterwegs findet man Fühlstationen und Duftpavillons, die zum Entspannen und Ausruhen einladen“.
Warum bringt man so etwas in Eisenstadt nicht auf die Reihe? Eine weitere mögliche Touristenattraktion wird einfach zunichte gemacht. Apropos: Die „Ungestaltung“ des Parks hat die EU mitfinanziert. Wie viel Geld da vertilgt wurde, wollen wir erst gar nicht wissen!
Warum wundert man sich über Eisenstadt? Man sollte einmal die Kneippkur – Station „Wassertreten“ in Donnerskirchen besichtigen! Warum kommt ein deutscher Gast überhaupt noch? Sah einen „deutschen“ ausgemauerten Wasserweg bei Ainring – wie in einem Kurhaus, und das in der Natur und völlig gratis!
Eisenstadt baut sich ein neues Leitbild: Innenstadt beleben, Oma/Opa Dienst usw… 15 NEUE Projekte sollen in Angriff genommen werden. Da wäre die Bügermeisterin gut beraten sich endlich um Haydngasse, Lindenstadion, Sternwarte zu bemühen.
Eisenstadt ist wie ein Kleinkind.
Alles haben wollen und dann nicht fertig machen, bzw sich nicht drum kümmern wollen. Apropo Kinder….?! Was machen Eisenstadt Touristen mit Kindern, wenn das Wetter grad mal nicht so schön ist? Außer die (zugegeben sehr guten) Haydn Haus Kinderführungen, ist nix los!