Friesach ist als Burgenstadt bekannt, denn drei Burgen bilden die Kulisse am westlichen Berghang über dem Kärntner Ort. Vor einigen Jahren ging man der Frage nach, wie man es bewerkstelligt hat im Mittelalter solche monumentalen Bauwerke zu errichten und begann 2009 kurzerhand mit dem Bau einer eigenen Burg. Gearbeitet wird nach alten Handwerksmethoden, ohne moderne Hilfsmittel, ohne Motoren oder Elektrizität, nur mit eigener Kraft von Mensch und Tier und mit natürlichen Baustoffen wie Holz, Stein, Kalk und Wasser.
Eine Hand wäscht die andere! Wenn es diese Redewendung nicht schon bei den alten Römern gegeben hätte, so wäre sie in Friesach erfunden worden. Denn hier im Burgbaugelände funktioniert alles wie ein Uhrwerk und man begegnet sämtlichen Handwerksberufen, die dem Bau der Burg emsig zuarbeiten: Die Schmiede fertigen laufend neue Werkzeuge wie Äxte oder Kellen, aber auch Nägel und Klampfen und sie sind für die Hufeisen der Pferde zuständig. Der Zimmermann baut die Werkshütten, Gerüste und Leitern, Kräne und vieles mehr. Der Steinmetz richtet und behaut die Steine für das Mauerwerk, die dann vom Steinsetzer in den Turm und die Gebäude eingemauert werden. Dafür liefert der Mörtelmischer den Mörtel, der aus Sand, Wasser und Branntkalk gemischt wurde. Die Fuhrwerkerin transportiert mit dem Pferdewagen die Baustoffe innerhalb des Baugeländes. Die Korbflechterin stellt Körbe für den Transport aber auch Beschattungswände her. An der Seilerei entstehen Schnüre und Stricke aus Hanffasern.
Und es geht immerzu beständig voran. Geplant sind die Weiterentwicklung der Turmbaustelle und der Kalkbrennerei, Errichtung und Verwendung von Drehaufzugsmitteln (Kran) beim Turmbau. Weiters stehen Schulungen der Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Bundesdenkmalamt an.
„Mittelalter-Projekt“ bringt Nachhaltigkeit für die Zukunft
Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen mit Nachhaltigkeit, durch die Belebung des Fremdenverkehres und durch die Beachtung des Projektes in wissenschaftlichen Veranstaltungen und Schriften, konnte in den vergangenen Jahren eine stete positive Weiterentwicklung des Projektes Burgbau Friesach sichergestellt werden. 46 Personen sind in der Saison 2017 beim Projekt tätig (allein 25 davon über das gemeinnützige AMS), wobei der Stamm an qualifizierten Saison- und Jahresangestellten ausgebaut wird. 2018 wird der Mitarbeiterstab kontinuierlich erweitert.
Die Baustelle kann bis Ende Oktober täglich ab 9:30 Uhr besucht werden. Familienführungen an Wochenenden, Workshops für Kinder in den Ferien.
Information:
9360 Friesach, Burgbauplatz (Vorschaubild: Burg Friesach Errichtungs-GmbH (© Jürgen Müller)
St. Veiter Straße 30
Telefon: +43 (0) 660 / 544 88 56
www.burgbau.at
Friesach
DIE Mittelalterstadt im Süden Österreichs
Lassen Sie sich bei einem Besuch in der Burgenstadt verzaubern …
Drei Burgen, die Stadtbefestigungsanlage mit dem 820 Meter langen Wasser führenden Stadtgraben, der malerische Ortskern und die Burganlage am Petersberg, wo sich die Spielstätte der bekannten Friesacher Burghofspiele befindet, sind ein einmaliges Erlebnis.
Für Reisegruppen werden gerne individuelle Programme zusammengestellt!
www.friesach.at
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