Gefeiert wird in rot-weiß-grün

BudapestDer 20. August ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Feiertag der Ungarn.  Die Geschäfte bleiben an diesem Tag geschlossen. Ganz Ungarn ist auf den Beinen. Mit einer Mischung aus Volksfest und traditionellem Tribut wird der Staatsgründer Stephan I.  gefeiert.

In der Budaer Burg gibt es das Handwerkerfest mit rund 800 Ausstellern. Abends wird dann das legendäre Feuerwerk in rot-weiß-grün über der Donau gezündet. Einige Brücken werden daher ab 20 Uhr für den Verkehr gesperrt. Das Highlight fällt heuer allerdings nicht vom Himmel, sondern ins Wasser: Das Red Bull Air Race wurde leider abgesagt.

Details:

21.00 Uhr 20-minütiges Feuerwerk an der Donau
21.30 Uhr Konzert an der Kettenbrücke auf der Pester Seite

Viele Ungarn nützen den Tag oftmals auch für eine Einkaufstour ins Burgenland.

Geschichte:

Fürst Géza, der Nachkomme des landnehmenden Fürsten Árpád, bekannte sich Ende des 10. Jahrhunderts zum Christentum, damit sein halbnomadisches Volk überleben konnte.

Sein Sohn Vajk ließ sich taufen und bekam den Namen István/Stephan. Eine wichtige Entscheidung von Stephan war, dass er den römischen Papst Silvester II. um die Krone bat und diese auch bekam. Stephan wurde also am 17.August 1000 in Gran (Esztergom) gekrönt und war somit  Ungarns erster König. Er schuf nach westlichem Vorbild das Komitatesystem. Im Jahre 1083 wurde er heilig gesprochen. Seit 1989  akklamieren die Ungarn den 20. August als nationalen Staatsfeiertag.

Kommt Ihnen das Datum irgendwie bekannt vor? Da liegen Sie ganz richtig. Ein weiterer Meilenstein der magyarischen Geschichte: Mehr als 600 DDR-Bürger nutzen das sogenannte „Paneuropäische Picknick“ am 19. August 1989 zur Flucht in den Westen. Die ungarischen Grenzbeamten ließen die Flüchtlinge passieren. Ein wahrhaftiger Festtag. Nicht nur in rot-weiß-grün!

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