Hexenhügel – ein besonderer Ort für besondere Rituale

Halloween schwappte aus der neuen neuen Welt zu uns herüber. Verkaufsstrategisch. Eigentlich furchtbar schade. Denn hinter „der Nacht von 31. Oktober auf 1. November“ steckt weit mehr…

31. Oktober Mitternacht. Es ist Samhain, das keltische Hexen-Neujahrsfest. Wir feiern die Sommerwende. Vor allem danken wir der Sonne für das Licht und die Wärme, die sie uns das Jahr über beschert hat. Nun wird sie sanft in die Unterwelt entlassen, bevor die Wiedergeburt des Lichts im Frühling mit voller Energie sich wieder entfaltet.

Die Natur verabschiedet sich vor allem in dieser Zeit mit kräftigen Herbststürmen, die reinigend über das Land fegen. Es kommt jetzt die Zeit der Stille und des Nachdenkens, nicht nur über das vergangene Jahr sondern auch darüber, wo man sich jetzt befindet. Der Mensch findet wieder mehr zu sich selbst zurück.

Es ist aber auch eine Zeit von Tod und Auferstehung und Wiedergeburt. In dieser Nacht  wird der Schleier zu der „Anderwelt“ ganz dünn. Dem alten Glauben nach können die Verstorbenen nächtens frei auf der Erde wandeln. Deshalb gedenken wir bei diesem Fest den Ahnen und werden unserer eigenen Sterblichkeit mehr bewusst.

Nach den alten Traditionen wurde das Geheimnis der Samhain-Nacht folgendermaßen überliefert: sie steht für das Versprechen des Lebens nach dem Tod und der Wiedergeburt.

Vor allem im Burgenland ist sehr viel von den Kelten und den früheren Zivilisationskulturen übrig geblieben und heute ist ihr Geist noch vielerorts förmlich spürbar.

Unweit von Mattersburg, neben einem kleinen Ort namens Krensdorf tut sich inmitten der nahe am Dorf gelegenen Felder eine kleine aber doch beeindruckende Erhöhung auf – der sogenannte Hexenhügel, der gemäß der früheren alt-, bzw. mittelhochdeutschen Schreibweise Hügel bedeutete oder noch mehr Grabhügel. Und da kommen wir dem Inhalt und der Bedeutung dieser Bodenerhebung schon wesentlich näher, denn bei Ausgrabungen 1933 hat man im Innern dieses Grabhügels eine Grabkammer gefunden.

Diese stammt aus der Zeit der Hallstattkultur um 700 bis 450 vor Christus. In dieser Zeit wurden die Fürsten, ihre Angehörigen und Gefolgsleute nach dem Tod am Scheiterhaufen eingeäschert. Über den Grabkammern mit dem Totenhaus wurden hohe Erdhügel als Erinnerungsdenkmale aufgeschüttet. Unter dem Hexenhügel wurde aber nicht nur einmal sondern mehrmals nachbestattet, wie sich aus späteren Funden ergab. Eigentlich handelt es sich bei diesem markanten Ort um einen ganzen Friedhof, da der Hügel von mehreren Flachgräbern umgeben ist.

Dennoch, wenn man plötzlich vor dieser seltsamen Erhöhung steht spürt man eine ganz eigene Kraft und dass dieser Ort mehr verbirgt und hier schon mehr geschehen ist als es scheint.

Der Hexenhügel galt im Volksglauben als unheimlicher Ort, auf dem die Hexen tanzten. Bauern, die mit ihren Fuhrwerken daran vorbeifuhren, bekreuzigten sich, damit ihnen nichts Böses passierte. Die Hexen beehrten diesen besonderen Ort in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November mit ziemlicher Sicherheit deshalb weil sie die Samhain-Nacht feierten. Sie haben sich dafür auch den passenden Ort ausgesucht und dieser unheimliche Hexentanz war wohl nichts weiter als ein Samhain-Ritual. Ist es nicht schön die Natur so zu schätzen und sie zu würdigen? Die Hexen von damals waren weisere Frauen, als viele nicht wissende Menschen von damals es waren und heute sind und denen zu Ehren man diese Nacht feiern und gedenken sollte und sich ein Beispiel nehmen sollte.

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