Le Meierhof

Eine Brasserie zu eröffnen und das mitten in Pöttsching, aber in dafür wohl perfektem und stimmungsvollem Ambiente, ist wohl das beste, was den beiden jungen französischen Cuisiniers hätte einfallen können. Französische Küche im Burgenland? Nix wie hin…
Das dachten sich auch viele andere Baguette-Hungrige von nah und fern und belagerten in den letzten Wochen emsig den schönen Meierhof in dem sich das Lokal befindet. Nachdem man hier und da, diese und jene Meinung gehört hat, konnten wir’s uns natürlich nicht nehmen lassen uns selbst zu überzeugen. Das haben wir übrigens sehr gerne getan ;).

Mittwoch Abend, eigentlich haben wir Glück, nicht nur mit dem Wetter, sondern auch, daß wir einfach so einen Tisch ohne Reservierung bekommen, was wohl, wie wir hörten ein kleiner Schwachpunkt des Lokals ist.  Das erklärt uns aber Matthieu Marchon, der für „das Salzige“ zuständig ist, später noch etwas genauer. Also lassen wir uns an einer gemütlichen Sitzgruppe nieder und es kommt auch sofort eine nette Bedienung, die sich um uns kümmert.

Ein neugieriger Blick in die Speisekarte hat uns dann auch ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht gezaubert

Es gibt an die 10 Vorspeisen, lauter Kleinigkeiten mit diesen wohlklingenden französischen Namen, und alles kleine Leckereien, die man eben so von der typisch französischen Küche her kennt: Gänseleber auf traditionell französische Art, Weinbergschnecken in Kräuterbutter, Salat mit Ziegenkäse, Nüssen, Trauben und Honig, gebratene Jakobsmuscheln, Riesengarnelen, und die tollste Quiche Lorraine, die wir je gegessen haben.

Für ein leckeres Zwischendurch gibt es auch „Les Baguettes“. Aber das sind nicht nur einfach belegte Brötchen, sondern richtig feine durch besondere Zutaten aromatische Kreationen auf französischem kross gebackenen Weißbrot. Wahlweise entweder mit Rohschinken, Ziegenkäse, klassisch à la parisienne mit Schinken, Käse, Tomaten, Mais oder mit Ratatouille, also einem bunten Gemüsemix.

Die Hauptspeise gibt es jeden Tag neu auf der Schiefertafel zu lesen und zwar entweder Fisch oder Fleisch – Fin!

Wer dann noch ein wenig Platz hat, nein, sagen wir einmal gut, daß Sie sich ein kleines Plätzchen aufgehoben haben, denn es wäre sonst schade drum, die Dessert-Kunstwerke von Yannick Ferraton, der für das „Süsse“ zuständig ist, auszulassen. Immerhin erzielte der Patissier bei der Weltmeisterschaft 2010 den 3. Platz und zwar fürs Sacher in Wien. Und so zaubert er also jetzt hier in seinem eigenen Restaurant munter weiter, und zwar z.B. Crème Brûlée Amélie,  Schokoladekuchen mit flüssigem Schokokern und Vanilleeis. Übrigens ist das Eis im „Le Meierhof“ selbst gemacht, und es gibt ganz viele Sorten, die man auch einfach so mitnehmen kann, sogar literweise, wenn man möchte – und es schmeckt auch wirklich nach mehr.

Wir nehmen zum Abschluss eine kleine Käseauswahl mit irre leckeren Sorten. Dazu noch einen Merlot aus dem Hause Setzer und ein Glas Château de Chêne, ein französischer Rotwein aus der gut sortierten Weinkarte des Restaurants. Ungefähr 60 {b0bbd86789de453432054ae892e9a044ba6f319f644659b13657b08df26e24af} zu 40 {b0bbd86789de453432054ae892e9a044ba6f319f644659b13657b08df26e24af} österreichische und französische Weine – wo bitte bekommt man sonst diese Auswahl an französischen Weinen ?!

Das beste kommt zum Schluss – das französische Lokal hat absolut moderate Preise!

Fazit: Hier im „Le Meierhof“ wird man wirklich in einen kleinen Frankreich-Urlaub verzaubert und merkt dann höchstens an den fairen Preisen, daß man sich doch im Burgenland befindet. Einzigste Schwachstelle sind die Reservierungen, mit denen das Lokal meist von Donnerstag bis Sonntag zu kämpfen hat, denn es werden nur so viel Plätze reserviert, wie das Restaurant selbst an Sitzplätzen hat, egal ob draußen mehr Platz ist. Denn wie wir wissen, ist das Wetter dieses Jahr recht unbeständig, „und wenn es nun anfängt zu regnen, wohin dann mit all den Leuten ?“, so sagt uns der symphatische Matthieu Marchon.
Wir wünschen den beiden mâitre cuisiniers jedenfalls, daß es so formidable weiter geht mit ihrer kleinen französischen Brasserie, denn so was gibt es hier im ganzen Land nicht.

www.le-meierhof.at
Tel: +43-(0)676-750 02 22

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Ich kann mich nur den positiven Bewertungen anschließen. Wir hatten gestern unsere Weihnachtsfeier im Le Meierhof. Also dass man nicht genug bekommt, davon kann ja wohl keine Rede sein, die Portionen sind wirklich mehr wie ausreichend und von ausgezeichneter Qualität. Der Salat mit gratiniertem Ziegenkäse Nüssen und Trauben, die Currygarnelen auf Maronicreme und Rote-Rüben-Souflee sowie die Hummersuppe mit klassischer Sauce Rouille wirklich vom Allerfeinsten. Dass es „nur“ 2 Haupgerichte gibt, kann einem auf Grund der auszgeichneten Zubereitung nicht wirklich stören. Über die Desserts und das Eis muss man ohnehin keine weitern Worte mehr verlieren. Einfach Weltklasse, genau so wie das… Read more »

großartige Küche, wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis, ein perfektes Lokal für Genießer, ich komme gerne wieder

tadellos, habe mich gefühlt wie zuletzt in Sancerre im ersten Lokal am Platz!
Daß es „nur“ 2 Hauptspeisen gibt, kann mich nicht wirklich stören – 1. fällt die Auswahl leichter, obwohl ich gerne beide genommen hätte (so haben wir je eine bestellt und geteilt – beide 1A), 2. kann ich aus einer großen Auwahl an typischen franz. Vorspeisen wählen, oder sogar mehrfach zuschlagen, und die Desserts besonders das Eis haben die Erwartungen übertroffen. Zuletzt der Preis: absolut annehmbar!!! – Gerne wieder!

Erwarte mir keine Riesenauswahl, aber bei 2 > in Worten ZWEI Hauptspeisen ist das wirklich reine Glückssache und mit Kleinigkeiten gebe ich mich nicht zufrieden! Die sehen mich nie wieder!

Nein, Geschmackssache!!!

@ Claire Glückssache also? kann drauf verzichten…

Ja, das mit der Hauptspeise ist eben Glückssache, entweder mag man’s oder man mag es nicht. Allerdings muss einem das auch von vornerein klar sein, daß es in einer Brasserie nicht die Riesenauswahl an Hauptspeisen gibt!

war auch dort, 1x und nie wieder!! Auswahl zwischen Zackenbarsch und Entenbrust, sonst nix! Essen war gut, aber eine richtige Gaumenfreude war’s net wirklich. Die Artischocken sahen aus, als ob sie seit 2 Tagen im Müll lagen, der Glasteller, wie vom Flohmarkt. Sympathischer Kellner? von wegen, der war nicht dort… hab HUNGRIG das Lokal verlassen und teuer war’s auch noch… NIE WIEDER!!

das kann ich nur unterstreichen. ich war selber schon dort, das essen war absolut spitze. nur die gelsenplage im juli hat den abend im innenhof ein wenig getrübt.