Mit Volldampf zum Goldenen Hahn

Dass es in Ungarn so manches gute Restaurant gibt, ist nichts Neues. Doch wenn dann zum guten Essen noch die Aussicht auf einen herrlichen Park, Eisenbahnromantik und die Nostalgie der 20-er Jahre hinzukommt, dann wird der Restaurantbesuch zur Zeitreise und zum Erlebnis der ganz besonderen Art.

Nur wenige Meter von Schloss Nagycenk entfernt, befindet sich also das Gasthaus zum „Goldenen Hahn“, ung. Arany Kakas Vendéglö. Da, wo in vergangenen Zeiten regelmässiger Zugverkehr herrschte, ist heute wieder neues Leben eingekehrt. Das alte Bahnhofsgebäude, das schon immer auch Gasthof war, wurde nun nach zehnjähriger Pause im April diesen Jahres wiedereröffnet. Seitdem ist auch so einiges geschehen und die neuen Restaurantführer kosten das grosse Potential, welches dieser schöne Platz bietet, der umgeben ist von Natur und Sehenswürdigkeiten, auch voll aus.

Das interessante ist ja, daß auch die ehemalige Haltestelle, an der das Gasthaus liegt, reaktiviert wurde. So fährt in der Saison immer am Wochenende die Nostalgiedampfeisenbahn, sprich die Széchenyi-Museumsbahn, vom Nachbarort Fertőboz, am Neusiedlersee zum Schloss in Nagycenk, und hält somit direkt beim „Goldenen Hahn“. Auf der anderen Seite des Restaurants befindet sich übrigens auch gleich das Eisenbahn-Freilichtmuseum, welches noch die original Eisenbahnwagons und die Lokomotiven aus der Zeit der Anfänge des ungarischen Eisenbahnverkehrs zeigt und jederzeit besichtigt werden kann.

„Wir sind Familienfreund!“

Überhaupt gibt es das ganze Jahr über immer wieder Veranstaltungen und Feste, z.B. auch mit den ungarischen Feiertagen, die immer gross gefeiert werden. Am Wochenende wird ganzjährig für die kleinsten Restaurantbesucher Kinderanimation angeboten, so können die Kinder spielen, während die Eltern auch mal Zeit für sich haben. „Wir sind Familienfreund“, lacht Renata Toth, Marketing-und Salesmanager vom „Goldenen Hahn“.

Das Gasthaus selbst hat ein wenig was von Südstaatencharakter, erinnert aber vor allem an die Unbeschwertheit der goldenen 1920-er Jahre und erhält damit sehr viel einzigartige Atmosphäre. Es eignet sich auch als optimale Location für Veranstaltungen, auch sehr romantisch für Hochzeiten. Es gibt sowohl drinnen Platz für etwa 100 Gäste, als auch draussen auf der ansprechenden Terrasse.

Warum eigentlich der Name Goldener Hahn? „In Sopron hat es in den 20-er Jahren ein sehr berühmtes und beliebtes Gasthaus gegeben mit einer sehr guten Küche. Das hat uns einfach inspiriert“, erzählt Renata Toth. Aber auch die Spezialitäten des Hauses haben sich diesem Namen angepasst. Von denen wir uns dann auch überzeugen konnten. Da gibt es z.B. die „Hahnsuppe“, eine kräftige Fleischbrühe vom Hahn, je nach Jahreszeit verfeinert mit aromatischen Zutaten.

Thymian, der süchtig macht

Wir kosteten als Vorspeise die Variante mit Aszuwein, einer Art Tokajer, was der Hühnersuppe das gewisse „Etwas“ gibt und als Einlage äußerst flaumige Kräuter-Omelettestreifen, sowie als zweite Suppenkostprobe eine Steinpilzcremesuppe mit Rosmarintopfenknödel, die erstaunlich gut zu dem feinen Pilzaroma harmonieren. Als Hauptgang probierten wir Zander vom Rost auf leckerem Rahmblattspinatbett mit feiner Knoblauchnote, dazu gab es jede Menge gedünstete Kartoffeln, wobei hier weniger mehr ist. Der Fleischhauptgang bestand aus einem Hirschragout mit Waldpilzen, dazu Kartoffelgratin und geröstete Zucchini. Hier gab es das Geschmackserlebnis vor allem bei der Kräuterbeigabe: die frischen Thymianzweige, aus eigenem Anbau wohlgemerkt, schmeckten so köstlich zum gut gelungenen Wildfleisch und den Pilzen, daß man ganz narrisch auf die zarten Kräuter wird.

Als Dessertempfehlung bekamen wir Kokos-Maroninockerln mit Waldbeeren-Dressing. Bei dieser Kombination wechseln sich Süsse und Säure von Kern, Nuss und Frucht harmonisch miteinander ab und schafften insgesamt ebenfalls ein äußerst köstliches Ergebnis.

Und jetzt einen Spaziergang durch die angrenzende Lindenallee mit den riesigen Bäumen, die zu dieser Zeit gerade in den buntesten Farben leuchten. Doch der Besuch des „Goldenen Hahn“ ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

Tipp: Tischreservierung empfohlen!

Kontakt:

Arany Kakas Vendeglö – Gasthof zum Goldenen Hahn
H-9485 Nagycenk, Kiscenki út 2.
Telefon: +36 99 349 775
E-mail: info@aranykakas-nagycenk.hu
www.aranykakas-nagycenk.hu

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