Mittel-Blaufränkisch-Sonnenland

Liebe Mittelburgenländerin, Ihr 2.Kommentar zum Artikel „Kein Zimmer frei“ bewegt mich,dazu gleich einen ganzen Artikel zu schreiben. Ihre sehr subjektiven Zeilen lassen mich dabei vermuten, daß Sie in einem Naheverhältnis zur Geschäftsführung Ihres Verbandes stehen, was durchaus nicht negativ ist, nur tut man sich leichter mit einer sachlichen Diskussion, wenn man weiß mit wem man diskutiert.

Wenn Sie ev. meinen Hinweis auf interessante Angebote als „tolle Betriebe“ interpretieren, dann darf ich Ihnen sagen, daß ich darunter nicht die Hotellerie und Gastronomie gemeint habe, da ich diese zu wenig kenne. Ich meinte darunter Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen und wenn Sie von „touristisch sehr guter Arbeit(!!!) schreiben, dann darf ich darauf hinweisen, daß dieses Lob nur dann ausgesprochen werden sollte, wenn es von den Ergebnissen ablesbar ist. Da Sie aber nur vom letzten halben Jahr sprechen, dann kommt dieses Lob zu früh, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Arbeit sofort Früchte trägt. Gleichzeitig möchte ich betonen, daß diese Aussage unter folgenden Voraussetzungen trotzdem richtig sein kann: Wenn Sie fachlich kompetent sind; wenn Sie die Arbeit genau kennen und wenn sie nachweisen können, daß das entsprechende Ergebnis durch widrige Umstände (dazu kann kurzfristig auch das Wetter zählen) verhindert wurde.

Sie beschuldigen „ein paar Politiker“, die „ in der Öffentlichkeit alles schlecht darstellen und schlecht reden.“ Dafür werden Sie wahrscheinlich Beweise haben. Legen Sie die offen und Sie werden sehen, wie rasch die den Rückzug antreten, wenn sie blamiert werden. Anderenfalls stehen Sie selbst im schlechten Licht.

Wenn Sie die Politiker dann noch für so klug halten, daß sie wissen, was verkehrt läuft und sie Ihnen sagen sollen, was richtig wäre, dann dürften diese wohl überfordert sein. In diesem Fall brauchen die dann auch keine „Fachleute“ im Tourismusverband. Wenn Sie den Politikern das Recht absprechen zu kritisieren, wenn sie nicht den Mut haben auch zu helfen, dann darf ich Ihnen sagen, daß sich diese Hilfe nur darauf beziehen kann, darauf zu achten, daß die für den mittel-burgenländischen Tourismus geeignetsten Leute in Ihrem Verbandsvorstand tätig sind. Übrigens kommt sogar der Tourismuschef der Wirtschaftskammer aus Ihrer Region. Was sagt der zu Ihren Darstellungen?

Sie beschweren sich auch über die Hompage von Burgenland Tourismus, dürften aber dort vor einer Woche schon eine Änderung erreicht haben. Bravo. Sie schreiben aber auch, daß vieles richtig aber auch vieles verkehrt läuft. Leider kann man dazu nicht Stellung beziehen, wenn man nicht weiß, was damit konkret gemeint ist. Aber das was richtig läuft, sollten Sie loben, das freut die Akteure und animiert sie zu weiteren positiven Leistungen.

Sie deuten sehr fragwürdig die Zahlen von Frauenkirchen an. Was meinen Sie damit? Die Therme von Frauenkirchen gibt es erst etwas länger als ein Jahr. Die können Sie noch nicht mit Lutzmannsburg vergleichen. Wenn es allerdings zu der im Raum stehenden Initiative für eine Therme im Bezirk Eisenstadt kommt, dann wird man in Lutzmannsburg froh sein können, sich auf eine Familientherme spezialisiert zu haben.

Abschließend schreiben Sie noch „Der Fisch fängt beim Kopf an zu stinken…“. Da wäre es nun wirklich interessant zu erfahren, welchen Kopf Sie da meinen. Wir haben im Burgenland nämlich mehrere. Die werden sich dafür bedanken. Ich bedanke mich bei Ihnen jedenfalls dafür, daß Sie mit Ihrem Kommentar einen Beitrag zur Tourismusdiskussion geleistet haben.

5 Comments

  1. Josef Gossy

    Liebe Mittelburgenländerin, es dürfte Ihrer Region nichts bringen,wenn sie die Therme Lutzmannsburg mit der Situation einer anderen Therme rechtfertigen wollen.

    Zu meiner „Meinung“: Es geht mir nicht darum, meine Meinung zu veröffentlichen, sondern Probleme in unserem Tourismus aufzuzeigen. Nur wenn man Probleme erkennt, kann man sie auch lösen.Ich beschäftige mich mehr als 50 Jahre mit Tourismus und gebe meine positiven und negativen Erfahrungen auf diese Weise zumeist indirekt weiter.Konkrete Vorschläge vermeide ich tunlichst,denn es gehört auch zu meinen Erfahrungen, daß solche oft nur deswegen negiert werden, weil sie von außen kommen.

    Lobhudelei vermeide ich.Lob spreche ich aber gerne aus, nur muß man wissen wofür und an wen.Man muß wissen, wer welche Tätigkeit oder Aktion durchgeführt oder initiiert hat und daß die positiven Zahlen darauf zurückzuführen sind.Im Moment sehe ich nur,daß in den letzten 3 Jahren in Ihrer Region die Ankünfte um ca.3.000 und die Nächtigungen um ca.35.000 gesunken sind.Wer soll da gelobt werden?

    Zum Namen „Sonnenland Mittelburgenland“: Wenn Sie behaupten,dieser Name ist bei den Gästen in ganz Österreich bekannt, dann frage ich mich, woher Sie das haben.Ich habe hunderte Gäste im Bezirk Eisenstadt gefragt und kein einziger konnte mit diesen Begriffen etwas anfangen.

    • Eine Mittelburgenländerin ;-)

      Lieber Hr Gossy, es freut mich und ich finde es interessant das sie sich die Mühe gemacht haben und hunderte Gäste im Bezirk Eisenstadt gefragt haben ob Sie unser Sonnenland Mittelburgenland kennen.
      Wenn sie es bis zu dem Zeitpunkt nicht gekannt haben, jetzt kennen sie es. Wir bräuchten viel mehr solche engagierten Mitmenschen wie sie die unser Sonnenland Mittelburgenland bei denen bekannt machen die es bis jetzt noch nicht kennen ! Durch tatkräftigen Einsatz wird es uns gemeinsam gelingen das die Nächtigungszahlen im Sonnenland Mittelburgenland und im gesamten Burgenland wieder ansteigen !!! Ich bedanke mich bei ihnen für ihre Worte und für ihr Engagement. Bitte machen sie so weiter.
      Liebe Grüsse aus dem SONNENLAND Mittelburgenland.

  2. Eine Mittelburgenländerin ;-)

    Lieber Hr Gossy, es freut und ehrt mich, dass sie wegen meinen Zeilen einen Artikel schreiben ! Damit habe ich jetzt nicht gerechnet.

    Wenn man sich die Gäste Statistik im Mittelburgenland anschaut, dann sieht man, dass wir in den letzten 15Jahren gemeinsam sehr gute Arbeit geleistet haben. Durch Fleiß und Kreativität konnten wir vieles erreichen und schaffen.
    Die Zahlen gingen bergauf. Den Gästen hat es bei uns gefallen und sie kamen immer wieder.

    Sei es durch die Wirtschaftskrise, sei es durch die immer höher werdenden Kosten und das dadurch die Menschen sparen müssen, sei es das es immer mehr Konkurrenz gibt, oder auch durch andere Gründe, hatte man im Mittelburgenland von 2008 zu 2009 ein deutliches Minus bei den Übernachtungen. Von 2009 zu 2010 waren es „nur“ mehr minus 1,2 %. Bei den Ankünften hatten wir aber ein Plus von 2% ! Durch das Ankunftsplus kann man erkennen das sehr wohl gute Arbeit geleistet wird im Mittelburgenland. Von Jedem. Warum die Gäste kürzer blieben liegt meiner Meinung nach daran das die Jungfamilien die ein Großteil unserer Gäste sind sich keine längeren Aufenthalte leisten konnten oder wollten.

    In guten wie in schlechten Zeiten ??? Diese Worte werden heutzutage teilweise nicht mehr in einer Ehe ernst genommen, warum also in einer ganzen Region? In guten Zeiten wird gelobt, gelacht, es gibt ein Miteinander. Und kaum sind die Zeiten „härter“, die Nächtigungen um ein paar % weniger schon geht es mit Anschuldigungen und Beschuldigungen los! Die meisten Menschen sehen leider immer nur das Negative und nicht das Positive. Und der Neid macht den Rest. Aber wir Menschen sind nun mal so.
    Es wird alles schlecht geredet und schlecht gemacht. Alles gehört verändert, alles erneuert und jeder der dafür ev verantwortlich sein könnte ausgetauscht? Dadurch kommen dann mehr Gäste zu uns? Man darf dabei nur nicht vergessen: auch altes und bewährtes hat sein Gutes.

    Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller sich gerade jetzt gemeinsam an einen Tisch zu setzen und sich Gedanken darüber zu machen wie man die Situation gemeinsam verbessern kann. Keine Vorwürfe und keine Schuldzuweisungen mehr.
    Nicht gegeneinander sondern vernünftig miteinander!

    Ich wünsche ihnen ein schönes sonniges Wochenende aus dem Sonnenland Mittelburgenland!

    • Josef Gossy

      Liebe Mittelburgenländerin, grundsätzlich möchte ich keine unendliche Diskussion über das Mittelburgenland führen. Noch dazu, wo ich nicht Auslöser dieser Diskussion war.Trotzdem einige Worte zu Ihren Zeilen:

      Mich wundert Ihr Eigenlob und Ihre Selbstzufriedenheit. Wenn alle Tourismustreibenden Ihres Bezirkes so denken, dann ist alles in Ordnung. Ich sehe das anders. Nicht die von Ihnen erwähnte gute Arbeit ist für den derzeitigen Stand verantwortlich, sondern in erster Linie die große Investition in das Thermalbad in Lutzmannsburg. Wenn man diese Investitionssumme in Ihrer Statistik berücksichtigt, dann müßte man sagen, daß die Nächtigungen teuer erkauft sind.

      Von einer guten Arbeit könnte man allerdings dann sprechen, wenn es gelingt, die Therme Lutzmannsburg besser als Lockvogel für Touristen zu nützen, um auch die Frequenzen Ihrer anderen Angebote im Bezirk deutlich zu heben. Derzeit ist das nicht der Fall, wie aus einer Veranstaltung (bei der ich anwesend war) hervorging. Das ist deswegen schade, weil Ihr Bezirk einiges Interessantes zu bieten hat. In meinen Augen sollte man eine Tourismusdestination nicht nach dem beurteilen was ist, sondern was sein könnte.

      Ihre abschließende Meinung,sich Gedanken zu machen, wie die Situation verbessert werden könnte, steht im Widerspruch zu Ihrer Selbstzufriedenheit, ist aber sehr vernünftig. Vielleicht bringt jemand Entscheidungsträger und Kritiker an einen Tisch. Meiner Meinung nach sollten da auch Personen einbezogen werden, die mit Tourismus gar nichts zu tun haben, denn auch von solchen kann man vieles lernen.

      Abschließend noch ein Gedanke zur Regionalbezeichnung. Mit den Namen Mittelburgenland, Blaufränkischland und Sonnenland kommt ein Außenstehender durcheinander. Man sollte sich auf einen wirkungsvollen, einprägsamen Namen einigen. Ein Wettbewerb könnte sinnvoll sein und hier könnte der Name Liszt ebenfalls in die Diskussion geworfen werden, zumal diesen Namen zumindest fast alle Klaviermusik-Liebhaber der ganzen Welt kennen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Die Einbeziehung in das „Südburgenland“ wäre vom Namen her zwar positiv,die Barriere Günser- und Bernsteiner Gebirge könnte aber touristisch kaum überwunden werden.

      • Eine Mittelburgenländerin ;-)

        Lieber Hr Gossy, ich finde ihre Zeilen sehr interresant. Sie schreiben von teuer erkauften Nächtigungszahlen ? Da haben sie wohl Recht… ich kann mich auch noch erinnern was die St Martins Therme gekostet hat…

        Diskutieren könnte man unendlich lange, und es würde mir und ihnen immer wieder etwas dazu einfallen…
        Natürlich kann ich nur meine Meinung hier wieder geben so wie sie ihre.
        Und drehn und sehn kann man immer alles so wie man es möchte und von welcher Sicht aus man es betrachtet.
        Nur wenn man Jemanden für das Minus verantwortlich macht dann frage ich mich warum dann nicht auch für das Plus ? Verbessern kann man eine Situation auch dann wenn sie gut ist… denn man kann sie immer noch besser machen !!!

        Und zum Schluß noch meine Gedanken zum Namen:
        Das Mittelburgenland wird vom Tourismusverband seit vielen Jahren unter „Sonnenland Mittelburgenland“ beworben. Dieser Name ist bei den Gästen in ganz Österreich ein Begriff. Das Blaufränkisch Land ist ein Teil vom Mittelburgenland wo der gute Blaufränkische wächst.
        Mit Freunden aus Oberösterreich habe ich mich aus Neugierde und wegen ein paar die immer wieder dies kritisieren darüber unterhalten… und die Oberösterreicher haben gemeint: haltet uns doch nicht für so blöd im Westen das wir nicht wissen wo das „Sonnenland Mittelburgenland“ ist und welche Gemeinden davon zum Blaufränkischland gehören.
        Und da wir im Sonnenland Mittelburgenland niemanden in ganz Österreich für blöd halten werden wir unser Mittelburgenland mit dem sonnigen Namen „Sonnenland Mittelburgenland“ weiter bewerben. Darauf trinken wir gerne ein Glaserl Blaufränkisch nicht nur in den Gemeinden vom Blaufränkischland sondern im ganzen SONNENLAND Mittelburgenland… 😉

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