O Tannenbaum

Bevor der Vorhang für die Oper „Don Giovanni“ im Steinbruch St. Margarethen endgültig fällt, muss sich der künstlerische Leiter Joachim Arnold mit den neuen Gegebenheiten in der Esterházyschen Kulturabteilung abfinden. Überraschend wurde ihm der gebürtige US-Amerikaner Robert Tannenbaum vorgesetzt. Tannenbaum leitet seit 01.August 2011 ganz offiziell die Kulturbetriebe der Esterházy Privatstiftung. Anfang des Jahres wurde „Don“ Joachim Arnold noch als jener künstlerische Leiter präsentiert, der in den kommenden Jahren das Schloss Esterházy in Eisenstadt in den Zenit heben soll. Nun hat man es sich doch anders überlegt. Sein Vorgänger „Alfred Weidinger“, überlebte übrigens nur 4 Monate:

„Habe Anfang März mit großem Elan meine Aufgabe als Leiter der Unternehmenssparte Kultur der Esterházy Betriebe begonnen, doch bald feststellen müssen, dass für die zwischen 35 und 70 Millionen Euro geschätzten Renovierungs-Pläne in Schloss Esterházy das Geld selbst mittelfristig nicht aufzutreiben sei. Das werde sich auch sobald nicht ändern. Ich bin aber ein Errichter, ein Gestalter“, so Weidinger, „daher habe ich nach vier Monaten beschlossen, dass das keinen Sinn macht.“  (Quelle Kunstmarkt.com)

Nun trifft es womöglich Joachim Arnold.

„Mit dem künstlerischen Leiter der Produktion, Joachim Arnold, werden Gespräche über seine weiteren zukünftigen Aufgaben bei Esterházy geführt. Es gibt kein Zerwürfnis, die Gespräche werden sachlich und korrekt geführt. Wir hoffen, dass Herr Arnold in den kommenden Jahren weiterhin gewisse Schwerpunkte für Esterházy realisieren wird“, heißt es von Seiten der Esterházy Privat Stiftung.

Wurde Joachim Arnold im Jänner 2011  geholt, um die Oper „Don Giovanni“  noch schnell auf die Beine zu stellen, nachdem man im Oktober 2010 überhaupt einmal mit dem Gedanken spielte, eine Oper, trotz der Passionsspiele in St. Margarethen, aufzuführen? Wurde er geholt, um kurzfristig das erstmals 2011 stattfindende „Esterházy Festival“ in die Gänge zu bringen? JA.
Ob es nun Joachim Arnold passt oder nicht,

mit der Schaffung des „festival.Esterházy“ und der daraus resultierenden stärkeren Ausrichtung auf den Schwerpunkt Konzert- und Opernbetrieb, wurde mit dem gebürtigen New Yorker Robert Tannenbaum (54) ab 1. August 2011 ein internationaler Fachmann für diese Bereiche von Esterházy als Gesamtleiter Kultur eingesetzt. (Auszug aus dem Pressetext).

Robert Tannenbaum gehört zu den wenigen in Europa aktiven amerikanischen Regisseuren. Von 1992-1996 war er der jüngste und einzige amerikanische Intendant eines deutschen Theaters –  des Stadttheaters Gießen.

Nach seiner Tätigkeit als Spielleiter in Wuppertal und Köln ging er 1991 als Oberspielleiter nach Münster. Gastproduktionen führten ihn durch Deutschland, Frankreich, Kolumbien, Kanada und die USA. Insgesamt entstanden bisher knapp 60 Arbeiten unter seiner Regie. Zuletzt war Robert Tannenbaum als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in München für das Fach Opern- und Musik-Management tätig.

Man darf also gespannt sein, wie lange Robert „Bob“ Tannenbaum seinen unbefristeten Angestellten-Vertrag erfüllt:“Sobald werde ich Eisenstadt nicht verlassen, auch wenn all meine Kartons noch nicht ausgepackt sind“. Toi Toi Toi.

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