Wie aus einem „Land der Dörfer“ ein pulsierendes Kulturland mit großen Namen wie Wander Bertoni, Anton Lehmden oder Karl Prantl wurde, schilderten stolz die KuratorInnen der Eröffnungsausstellung «Schnittpunkt Burgenland. Wege ins 21. Jahrhundert» in der neu errichteten Landesgalerie Burgenland. Zu sehen ist ab 30. November 2012 eine äußerst kompakte Zusammenfassung des Kunstschaffens im Burgenland. Beginnend mit 1921 zeigt sie die Anfänge einer Kunstszene, der 60er und 70er Jahre, mit weit beachteten Kunstinitiativen wie dem Künstlerdorf Neumarkt an der Raab, dem Friedrichshof sowie der Werkstatt Breitenbrunn.
Die Eröffnung erfolgte unter anderem durch Kulturlandesrat Helmut Bieler. Etwa 500 Kunst-und Kulturinteressierte zählte das Kulturzentrum. Die Künstler waren ebenfalls anwesend. Und das nicht zu knapp. Immerhin zeigt die Ausstellung Werke von rund 70 verschiedenen KünstlerInnen. So waren Anton Lehmden, Wander Bertoni, Sepp Laubner, Andreas Roseneder (war nur 5 Minuten da) vor Ort anzutreffen. Allerdings entsteht, je länger man die Werke insgesamt betrachtet, immer mehr der Eindruck, daß die Schnittpunkte der burgenländischen Kunst eher einem Sammelsurium gleicht. In keiner anderen Galerie der Welt sind Kitsch und Kunst so dicht zusammen! Nur wenige Zentimeter trennen Eric Harters «Narrenschiff» von einer liegenden Prantl Skulptur.
Bitte (nicht) berühren!
Was den Bildhauer aus Pöttsching betrifft, haben die KuratorInnen nichts verstanden. Der im Oktober 2010 verstorbene Karl Prantl hat sich zu Lebzeiten den Hype um seine Skulpturen ein wenig anders vorgestellt. Denn er betonte stets: «Meine Steine zum Angreifen da !» Da ist es doch umso schrecklicher dem Künstler gegenüber, wenn dann ein Schild vor der Skulptur steht mit der Aufschrift: «BITTE NICHT BERÜHREN!» Da lässt sich erkennen, wie wenig sich hier die Kunstkenner des Landes mit dem Künstler auseinandergesetzt haben.
Tipp: Ein Schild neben den Stein stellen mit der Aufschrift: «Bitte berühren!» In memoriam Karl Prantl.
über das berühren… ich seh das so wie du…
es geht schließlich um die sinnliche wahrnehmung von kunst
und nicht um künstliche museale zur schau stellung
Der Shop in der Landesgalerie ist voll mit Krims-Krams. Da erwartet man sich einfach mehr. Bücher, Poster und Plakate von Künstlern. Die Alltagsutensilien kriegt man eh überall. Schaut doch mal in andere ARTshops was die so verkaufen!