Europas schönste Naturparks

Schon mal was von Dartmoor gehört? Es hat nicht wirklich was mit dem Pfeilwurfgerät zu tun, dessen Meisterschaften aber ebenfalls in diesem Land ausgetragen werden, wo man den Dartmoor National Park findet. Neben der herrlich mystischen britischen Landschaft gibt es weitere hinreißend schöne Nationalparks in Europa -von Saphirseen bis zu Karibikstränden. Ein paar der herausragendsten sind im folgenden zu lesen, um sich in der Fantasie ein wenig forttragen zu lassen in eine einzigartige und manchmal auch atemberaubende Natur.

Plitvicer Seen National Park, Kroatien
Es ist eine geradezu berauschende, nicht von dieser Welt zu sein scheinende Natur in Plitvice. Das erstaunliche Netzwerk bestehend aus 16 tiefen Seen, hoch schwebend in den Wäldern der Dinarischen Alpen, wurde geschaffen von einer Ansammlung an Kalkstein und Dolomitenfelsen. Der Reichtum an Mineralien im Wasser, das von den Bijela and Crna Flüssen und unterirdischer Sprudel gespeist wird, verleiht den Seen eine ständig wechselnde Farbskala: manchmal erscheinen sie in einem satten türkis, an anderen Tagen in tiefem mintgrün, grau oder blau. Es ist ein surreales Spektakel, dessen Erstaunen nochmals gesteigert wird durch die reißenden Wasserfälle, die mit den Seen verbunden sind und der überaus produktiven Vegetation, die die Felsen und Wasserwege umgeben. Auch im Winter ist Plitvice einen Besuch wert, da schillern die vereisten Seen dann in den verklärten Farben des Himmels über ihnen. Nicht umsonst war diese einzigartige Naturlandschaft in den 60-ern Filmkulisse zu „Der Schatz im Silbersee“ und „Winnetou“.

Dartmoor National Park, Großbritannien
Dartmoor liegt in der englischen Grafschaft Devon, im Südwesten Englands unterhalb von Wales und noch etwas mehr östlich von Rosamunde Pilchers Cornwall. Ist aber praktisch genau das Gegenteil davon. Dartmoor, das heißt Grossbritanien landschaftlich in seiner ursprünglichsten Form – Hügelland, bestehend aus Granit, Moor und Heide. Auf den ersten Blick klingt das ein wenig karg, beim genaueren Hinsehen finden sich hier zahlreiche Fundamente prähistorischer Stätten, Strassen und Steinkreisen. Das wiederum birgt den Stoff aus dem die Fabeln sind: kopflose Reiter, uralte Grabstätten, grauenvolle Moormonster und nicht zuletzt ein Besuch vom Teufel höchstpersönlich hat Dartmoor den Ruf der Verdammnis angehaftet, und es zum Lieblingsschauplatz von namhaften Schriftstellern wie Sir Arthur Conan Doyle oder Agatha Christie werden lassen. Es ist ein Land voll von Nebelschwaden und wirbelndem Regen, trostlosem Moor, mysteriösen Granithügeln und Steinkreisen, die garantiert den Heiden, der im tiefsten Innernen von jedem von uns schlummert, zum Vorschein bringt. Mystik pur!

Abruzzen-Nationalpark, Italien
Kaum zwei Stunden von Rom entfernt, stehen diese Granitgipfel und Buchenholzwälder eher selten auf der Italien-must-see-Liste der meisten Menschen. Dabei ist dieser Teil Norditaliens der wohl ursprünglichste, ja geradezu mittelalterlich. Eine Bergwildnis, welche die letzte Heimat des gefährdeten Appeninen-Braunbären ist, genauso wie die des Wilden Luchs, des Italienischen Wolfs und des Königsadlers. Mehr als 150 Schafpfade schlängeln sich durch Täler und Wiesen voll von tausenden Vergiss-mein-nicht. Die ungezähmte Naturschönheit wird durchbrochen von einer Zerstreuung von kleinen Dörfern, die oben auf den Hügeln liegen. Dies ist ein einmaliges Wanderland, wo sogar kurze Spaziergänge eine überwältigende Aussicht bieten. Die Hauptstadt ist Pescasseroli, ein attraktives Kuddelmuddel aus rosa Steinhäusern eingebettet in ein Tal und angrenzend dazu weissgetupfte Gipfel.

Nationalpark Islas Atlánticas de Galicia (Illas Cíes ), SpanienDieses Inseltrio, welches geradezu vom Saum der galizischen Atlantikküste absteht, ist wie ein kleiner Zipfel Karibik pur, und das in Europa: traumhafte weisse Strände und türkisfarbenes Wasser. Einwohner nennen den Strand von Rodas den ‘Karibikstrand Galiziens’.Was einst erklärter Lieblingsplatz der Piraten war, wird nun von Wochenendreisenden frequentiert, welche mit der 40-Minuten Fähre von Baiona anreisen. Das Pocketformat-Archipel besteht aus einem Mix aus Stränden, so schön, daß einem der Mund offen stehen bleibt vor lauter Staunen, kristallfarbenen Lagunen ebenso wie aus rauen Kliffen und felsigen Aussichtspunkten – und wird von Hunderten gelbfüssigen Möven bewohnt. Alle drei Inseln – Illa de Monteagudo, Illa do Faro und die südliche Illa do San Martiño – sind autofrei, was das „am-Rande- der- Welt-Gefühl“ noch verstärkt. Zusammen bilden sie einen Wellenbrecher, der die Küstenstadt Vigo vor der brausenden Kraft des Atlantiks schützt. Die Inseln sind erreichbar von April bis in den frühen September. Unterkünfte gibt’s bei „Camping Illas Cíes“.

Lauterbrunnental National Park, SchweizIn den Alpen gibt es geradezu einen Schönheitswettbewerb für die „attraktivste“ Stelle. Das Lauterbrunnen-Tal müsste allerdings in jedem Fall unter den ersten sein. Es ist einfach unglaublich, die schneegesprenkelten vom Gletscher geradezu herausgeschnitzten Massive, die hoch über den verwinkelten grünen Flächen thronen, die wiederum wie in einem Bild gestrichelt sind mit Pinien, kleinen Lebkuchenhäuschen und den Schweizer Chalets. Um die 72 Wasserfälle stürzen senkrecht die naturbelassenen Felswände hinab, der eindrucksvollste von ihnen die Staubbachfälle. Auch Goethe und Lord Byron waren von dieser Schönheit so angetan und waren veranlasst ihre Ergriffenheit in Gedichten auszudrücken. Die Trümmelbachfälle bestehen aus 10 Gletscherwasserfällen, die durch den Berg rauschen, mit ca. 20,000 Litern Wasser pro Sekunde. Dabei handelt es sich um den einzigen Wasserfall in Europa, der vom Inneren des Berges zu erreichen ist. Die Stadt Lauterbrunnen selbst, wird regelmäßig von Wanderern und Kletterern geradezu belagert und ist ein guter Ausgangspunkt um die Gegend zu erkunden.

Faszinierende Steppenseen im Nationalpark Neusiedler See

Die sogenannten Lacken sind eigentlich kleine flache Seen, Steppenseen, und untrennbar mit dem Seewinkel verbunden. Die Sommermonate im Burgenland und vor allem im Seewinkel können sehr heiß werden, d.h. zwischen 35 und 40 °C und so trocknen viele der Lacken einfach komplett aus. Da kein Abfluss vorhanden ist, sind die Miniseen salzhaltig und verwandeln sich praktisch in kleine Salzseen. Doch dieses natürliche Phänomen ist von Mutter Natur durchaus gewollt, denn das Wechselspiel von Trockenheit und Nässe lässt verschiedene kleine Urzeitkrebse in den Lacken entstehen. Ihretwegen tummeln sich unzählige Watvögel im seichten Wasser und säbeln, schnäbeln und löffeln nach diesen kleinen Krustentieren. Jetzt wird auch der Name so mancher der über 300 verschiedenen Vogelarten klar, die sich hier im Nationalpark immer wieder niederlassen, und auch zum brüten in dieses herrliche Vogelparadies kommen.

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