Schloss Esterházy verlangt Hofgebühr

In Eisenstadt kommt man am Schloss Esterházy nicht vorbei, denn es ist ja praktisch nicht zu übersehen. Auch wenn manche Touristen die kuriosesten Einrichtungen dahinter vermuten. So zum Beispiel holländische Gäste, die das Schloss mit einem Krankenhaus verwechseln, aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall ist es für Besucher der Landeshauptstadt geradezu verlockend, in den Innenhof des Schlosses hineinzuspazieren. Bislang war das auch kein Problem. Doch seit Anfang September hat es da wohl eine Maßnahme gegeben, die das Betreten des Innenhofes nicht mehr ganz „barrierefrei“ gestaltet und es soll bezüglich Schlosszugang künftig auch noch weitere Veränderungen geben.

Die aktuelle Neuerung betrifft momentan eher die Reisegruppen, die geschlossen den Innenhof betreten. Denn möchte nun ein Fremdenführer mit seiner Gruppe in den Schlosshof, so muss er sich und seine Leute vorher im Ticketshop, der sich im Durchgang zum Innenhof befindet, anmelden. Pro Person ist dann € 1,– Gebühr zu entrichten. Einzelne Personen/Besucher sind davon anscheinend nicht betroffen.

Was steckt hinter dieser Aktion?

Jetzt fragt man sich natürlich, welche Beweggründe hinter dieser Aktion stecken. Ein Grund ist sicherlich, daß es Besuchergruppen gibt, und zwar nicht nur eine, die mit ihrem Fremdenführer den Innenhof  regelrecht belagern. Dann erzählt der Guide seiner Gruppe die ganze Esterházy’sche Familiengeschichte, die Baugeschichte und gibt ein paar witzige Anekdoten zu den typisch aristokratischen Angewohnheiten der Fürsten Esterházy und ihrem Hofkapellmeister Joseph Haydn zum Besten. Die Erklärung zu den bizarren Grimassen der Fresken, die ringsherum unterhalb der Gesimse das Dach des quadratischen Innenhofs schmücken, darf natürlich auch nicht fehlen. Dann kommt noch der Gang zur Toilette und zwar von allen 50 Teilnehmern der Reisegruppe gleichzeitig, und nach ca. 10 Minuten verlässt die Schar dann wieder den fürstlichen Boden, ohne eigentlich das Schloss betreten zu haben – das ganze natürlich gratis.

Deshalb möchte man jetzt  diesem Problem entgegenwirken – 2012 vielleicht sogar mit einer Schranke. Könnte auch sein, daß man sich so einfach einen besseren Überblick über die tatsächlichen Besucherzahlen des Schlosses ermöglichen möchte. Bleibt nur zu hoffen, daß man sich so nicht eher die Gäste vergrault, als dass man sie ins Schloss lockt.

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