Schönheit hinter Mauern

Im Herbst hat man endlich mal wieder Zeit und Muse sich auf das Wesentliche in nächster Nähe zu konzentrieren. Dafür bietet sich der Tag des Denkmals geradezu an, der am Sonntag, den 29. September 2013 stattfindet. Insgesamt laden 19 Denkmäler im Burgenland sowie die historische Innenstadt von Sopron zu einem kostenlosen Blick hinter die Kulissen. Themenschwerpunkt ist heuer der Stein als Roh-, Bau- und Werkstoff.

Der Tag des Denkmals ermöglicht den Zutritt zu sonst teils verschlossenen Räumen an Schauplätzen wie Ausgrabungen, Kirchen, Friedhöfen, Burgen & Schlössern sowie zahlreichen Museen im Burgenland und im angrenzenden Sopron.

Peter Adam, Landeskonservator für das Burgenland: „Das jüngste Bundesland ist vorwiegend für Erholung am Neusiedlersee, pannonische Fauna und Flora oder hervorragende Weine bekannt. Das baukulturelle und kunsthistorische Erbe wird in der Öffentlichkeit oft nur wenig wahrgenommen und unterschätzt.“ Dem will der Tag des Denkmals Abhilfe schaffen und bietet:

Kostenlosen Kulturgenuss im Burgenland, Eisenstadt und Sopron

Nordburgenland:

Im Rahmen von Spezialführungen erklärt Steinrestaurator Klaus Wedenig die malerisch über den Hügel verteilten Kreuzwegstationen des im Neugotischen Stil errichteten Kalvarienbergs in Neusiedl am See.

Der Architekt Wolfgang Kaitna führt durch den Seehof in Rust, ursprünglich das Haus einer Bürgerfamilie, nach der Adaptierung und Erweiterung Sitz der Weinakademie Österreich, und berichtet von seinen Erfahrungen im Umgang mit historischer Bausubstanz.

Der Römersteinbruch in St. Margarethen und die Bildhauerunterkünfte – in ihrer Schlichtheit ein perfektes Bespiel einer aus Sandstein und Stahlbeton gebauten, vollkommen in die Landschaft integrierten Architektur durch die Architekt Klaus-Jürgen Bauer führt.

In einer Sonderausstellung und einem spannenden Begleitprogramm wird die Geschichte der Martinskaserne in Eisenstadt beleuchtet. Um 10 Uhr erfolgt der musikalische Auftakt des Tag des Denkmals mit dem Ensemble der Militärmusik Burgenland.

Das Österreichische Jüdische Museum, welches 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet wurde, organisiert einen geführten Rundgang zu den beiden jüdischen Friedhöfen mit Grabsteinen von der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert sowie zum Wolf-Mausoleum.

Mittelburgenland:

Das mächtige Schloss Deutschkreutz wurde von Prof. Anton Lehmden ab 1966 mit Engagement und Sensibilität revitalisiert. Heute ist das Lehmden-Schloss nicht nur kultureller Mittelpunkt des Ortes, sondern ein Schwerpunkt im Leben des Künstlers. Am Tag des Denkmals führt der Meister durch das Schloss und das dort eingerichtete Museum, das einen Einblick in sein künstlerisches Schaffen gewährt.

Im Mittelburgenland steht das Schloss Kobersdorf und die mannigfaltigen Bemühungen zu seiner Rettung im Zentrum der Führungen.

Nach einer kurzen Wanderung durch den Wald in Landsee erklärt Archäologe Franz Sauer die Überreste des Kamaldulenserklosters.

In der Pfarrkirche Lockenhaus berichtet die Restauratorin Ingrid Rathner von der aufwändigen Restaurierung des barocken Gruftaltars in der Krypta .

Südburgenland:

Mit beachtlichem persönlichem Einsatz wird die bedeutende Burg Bernstein, Geburtsort des als „englischer Patient“ bekannt gewordenen Geheimagenten, Piloten, Forschers und Entdeckers László Almásy, vom Ehepaar Almásy behutsam erhalten und als Burghotel genutzt. Am Tag des Denkmals berichtet das Ehepaar vom Leben in historischer Substanz.

Bei einer fachkundigen Führung durch den Burgenforscher Thomas Kühtreiber und den Landesarchäologen Hannes Herdits wird Interessierten die trotz ihrer landesgeschichtlichen Bedeutung bisher noch weitgehend unerforschte Burg Schlaining erschlossen.

Im Umfeld des jährlich stattfindenden Uhudlersturmfests öffnen sich viele Keller im Kellerviertel von Heiligenbrunn einer breiten Öffentlichkeit zur Besichtigung und Verkostung.

Der Gründer des einzigartigen Freilichtmuseums Ensemble Gerersdorf erzählt über das Leben in und mit den vor der Zerstörung geretteten Bauten. Identität sowie innere und äußere Wahrnehmung sind Themenschwerpunkte der Ausstellung „Hautnah“ mit Werken der vielseitigen Künstlerin Sylvia Kummer, die am Tag des Denkmals eröffnet wird.

Durch Versetzung vom Abbruch bedrohter Objekte wurde das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab geschaffen und deren Erhalt durch neue Nutzungen gesichert. Petra Schmögner führt durch das Ensemble und berichtet von der wunderbaren und wechselvollen Geschichte dieser Kulturstätte.

Weitere Infos: tagdesdenkmals.at oder Tel: 0676/9227406

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