Welches Weinland, welches Kuhdorf, welche Schinkenstadt rühmt sich heutzutage nicht gerne damit, Genussregion zu sein. Und es kommen natürlich – richtig geraten – Genusstouristen. Die sollen sich den Bauch mit knusprigen Gänsen voll schlagen; den blaufränkischen Wein aus Neckenmarkt hoch leben lassen – vivat.
Um der beliebten Nachhaltigkeit genüge zu tun, dürfen nun noch Genuss-Botschafter ran. Das sind im Burgenland die Schmankerlwirte samt den Köchen, Kellnerinnen und „usgTL“ Mag. Michaela Resetar: „Den rund 40 Pannonischen Schmankerlwirten, die auf regionale Spezialitäten und Produkte setzen, kommt in der burgenländischen Genussinitiative zu Martini eine tragende Rolle zu. Meine Unterstützung als Tourismuslandesrätin ist gewiss, weil gerade feines Essen und ausgezeichneter Wein wichtige touristische Botschafter unseres Landes sind und sie dazu beitragen, dass sich die Regionen zu kulinarischen Urlaubsdestinationen entwickeln.“
Das möchten alle. Das haben viele. Der Geiltaler Speckverein, die Pöllauer Hirschbirne, der Zickentaler Moorochse. Wie findet man Aufnahme in den Club der Genussregionen? Das Produkt muss schon seit langem (???) für die jeweilige Region typisch sein, traditionell verarbeitet werden und die regionale Esskultur prägen. So haben es die Markeninhaber „Lebensministerium und Agrarmarkt Austria“ definiert.
„Wir werden die Österreichkarte in einen „Genussführer“ verwandeln, wie es ihn weltweit kein zweites Mal gibt, sagte Josef Pröll in seiner damaligen Funktion als Landwirtschaftsminister zum Start der Genusstour im Jahre 2007. Obwohl. Es finden sich auch andernorts „GRen“: Oberfranken, Niederrhein, Singapur, Piemont ! Burgenland genießt „Gans“, Genusstouristen kommen in die Genussregionen zum Genusswirten auf einen Neusiedlersee Genusszander. Der Genussbotschafter berichtet genüsslich der Genusstourimuslanderätin von der Genussnachhaltigkeit der Genussmesse in Oberwart. Ja!
Was aber, wenn Genussregion zum Unwort des Jahres 2010 wird. Dann beiße ich genusssvoll in ein Mangalitza-Speckbrot. Irgendwo. Keinesfalls in einer Genussregion.
