Weine aus dem Automaten

Der Wein gehört zum Burgenland, wie das Bier zum Hofbräuhaus. Daher sprießen immer mehr Vinotheken aus dem Boden. Die neueste ensteht gerade in Purbach am Kellerplatz und soll am 22. September eröffnet werden. Und das auch gleich mit einer Neuheit: Ein moderner Weinspender kredenzt temperierten Wein von einem Sechzehntel bis hin zu einem Viertel.

Damit die Maschine auch funktionert, braucht man eine Karte, die man sich in der Vinothek oder im Informationsbüro kaufen kann. Freilich, der weinselige Dialog wird dann zwar zum Monolog mit dem blechernen Weinreicher. Dafür lassen sich aber 64 Leithaberg-Weine ungestört verkosten, was »Weinfreaks« gutieren sollen, erhofft sich zumindest Peter Maikis, Geschäftsführer der Vinothek.

Das »Haus am Kellerplatz« widmet sich jedoch nicht nur dem Wein, sondern das ehemalige »Feuerwehrhaus« wird zugleich eine Anlaufsstelle für Touristen, die hier Exkursionen buchen können oder Auskünfte über die Region Leithaberg, sowie über den Neusiedlersee erhalten!

Und die Purbacher? Die bekommen, in dem dreifach genutzten Gebäude, ein neues Kommunikationszentrum für über ein halbe Million Euro.

(Quelle ORF Burgenland)

4 Comments

  1. Geniale Investition!
    Wir waren vor 20 Jahren in Greve (Italien). Da gab es schon diese Automaten. Es bietet dem interessierten Konsumenten die Möglichkeit, sämtliche Weine seiner Wahl zu verkosten, und danach eine Verkaufsentscheidung zu treffen. Der Vorteil dieser Automaten liegt darin, dass die Weine nach dem öffnen über längeren Zeitraum ohne Qualitätsverlust verkostet werden können. Nach dazu ist diese Anlage nach dem neuesten Stand der Technik ausgelegt. Das heisst die Weine können temperiert (gekühlt) ausgeschenkt werden.

  2. Franz Hasenberger

    technisch fantastisch dachte ich mir schon im Südtiroler Meran, leider vollkommen unpersönlich, was beim Verkosten des Weins wohl nicht gut ankommt. Aber tolle Verkaufsstrategie zumindest von der Firma, die diesen Apparat der Gemeinde verkaufte……

    • Elvira Kiesling

      Also als Winzerin war mir dieses System auch nicht ganz geheuer. Aber bei der ersten Begegnung mit dem Gerät war auch ich begeistert. Der Wein-Blechtrottel ist wirklich nicht schlecht.
      Die nette Betreuung durch das Team des Tourismusbüros Purbach ist ebenfalls vor Ort bei Problemen. Sollten Sie dennoch zuwenig Ansprache haben, finden sie gleich vor dem „Haus am Kellerplatz“ ein gemütliches Heurigenviertel wo es heißt: Einer hat ab 16.00 Uhr sicherlich offen. Und wenns früher unterwegs sind, besuchen Sie unsere Gastwirte ums Eck.
      Allein ist in Purbach selten ein Gast.

    • Lieber „Franz Hasenberger“, lieber „K.R.“,
      es ist intelligenter seine Meinung erst dann von sich zu geben, wenn man sich selbst von etwas überzeugt hat und weiß wovon man spricht. D.h. zuerst denken, dann schreiben.

      Ich entdeckte zufällig beim Durchfahren Richtung Süden die Vinothek an der Hauptstraße in Purbach. Der äußere Eindruck hat mich sofort gefangen: Sehr ansprechend gestaltet, viel Holz und Licht und ein Aussehen wie ein Feuerwehrhaus aus den 60er Jahren. Aber es bringt dem Betrachter bereits rein optisch eine sehr entspannte Atmosphäre entgegen. Im Inneren gibt die Gemütlichkeit mit Stehtischen, den Regalen mit regionalen kulinarischen Spezialitäten und Besonderheiten der Vinothek eine sehr persönliche harmonische Note wie ein lieblicher Chardonnay. Anstatt einer langen Theke mit wenig offenen Wein wie in vielen mir bekannten Vinotheken bietet die Purbacher Vinothek eine riesige Auswahl an lokalen Weinen von etwa 1/16 bis zu 1/4 (vermute ich nach meiner Mengeneinschätzung). Als ich als „Durchreisender“ dort ankam war ich allein und die Vinothek leer. Als ich nach 1 1/2 Stunden weiter mußte fand ich mich inmitten einer geselligen Runde mit anderen Personen, darunter zwei Pensionisten, eine junge Familie mit Kleinkind und einem befreundeten Paar aus dem deutschen Bamberg, und ein örtlicher Winzer. Alle zusammen rund um zwei zusammen geschobene Stehtische. Weit und breit keine „alkoholisierten Jugendlichen“, nur Jugendliche die sich anscheindend wohlfühlten in dieser Runde aus jungen und „mittelalterlichen“ und auch noch ohne Facebook imstande sind sich mit anderen Leuten gut zu unterhalten. Summa summarum: Eine gelungene Bereicherung für jung und alt und alle Leute mit Niveau 😉
      Gratulation an den Purbacher Bürgermeister, der dieses Kleinod vermutlich zu „verantworten“ hat.
      Lieber „K.R.“, bleiben Sie lieber bei Ihrer persönlichen historischen Vorstellung von „Wein, Weib und Gesang“ und weit entfernt von Purbach, danke!

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