Wirft Resetar Tourismusgeld zum Fenster hinaus?

Am 18.Jänner erschien im KURIER ein Artikel von Georg Gesellmann unter dem Titel Burgenland verhandelt neu mit ÖFB. Darin steht u.a. „Zu erfahren war, dass es sich anfangs um mehrere Hunderttausend Schilling pro Jahr gehandelt hat. Auf jeden Fall wurde der Vertrag zunächst nur für ein Jahr abgeschlossen.“

Diese Aussage ist sehr interessant, denn ich kann mich noch gut erinnern, dass sich einer der Initiatoren brüstete, dass die 3 Millionen Schillinge, die man jährlich für dieses Sponsoring ausgibt, einen Werbewert von rund 30 Millionen hätten. So naiv muß man erst sein, um einen solchen Unsinn zu glauben und ein Werbefachmann hat sich in einer Zeitung damals auch lustig darüber gemacht und geschrieben, dass eine Werbung nur so viel wert ist, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen.

Mich hat es auch gewundert, dass der ÖFB gerade das arme Burgenland als Sponsor für die relativ erfolglose Nationalmannschaft „auswählte“. Hat man es vielleicht gar nicht gewagt, sich an potente Tourismusländer wie z.B. Tirol oder Salzburg zu wenden, weil diese echte Werbeprofis haben, die wissen,was eine solche Werbung bringt oder ist man dort vielleicht abgeblitzt? Bei den burgenländischen „Tourismus-Profis“ hatte man wahrscheinlich leichtes Spiel. Böse Zungen behaupteten damals, das „Sonnen“ auf der Ehrentribüne bei einem Länderspiel hat eben seinen Preis. Sollten als Gegenleistung vielleicht Gratiskarten für bestimmte Burgenländer gedient haben? Heute könnte das sogar schon unter Bestechung fallen, denn diese Personen haben ja als Sponsoring kein eigenes Geld verwendet.

Übrigens hat bis heute kein offizieller Touristiker untersucht, wie sich bisher diese Millionen auf den burgenländischen Tourismus ausgewirkt haben. Ich habe bei unzähligen Vorträgen vor Urlaubsgästen u.a.oft die Frage gestellt: Wem ist bei Fußball-Länderspielen etwas über das Burgenland aufgefallen? – Ein einziger Gast – ein Tiroler – hat sich gemeldet, dass er den Namen Burgenland eingeblendet gesehen hat. Im gleichen Atemzug hat er aber dazugesagt, dass sein derzeitiger Besuch mit dieser Werbung nichts zu tun hat, denn er hat diesen Besuch schon lange vorher geplant und der Name sei ihm vielleicht gerade deswegen aufgefallen.

Ich habe bereits am 13.04.2007 zu diesem Thema Stellung genommen, nachdem damals über Aviso hinausposaunt wurde Das Burgenland jedenfalls durfte sich über einen beeindruckenden Werbegegenwert von 2,46 Millionen Euro für das Jahr 2005 freuen. – Heute haben wir einen gelernten Tourismusprofi an der Spitze des Tourismusverbandes, der sicher schwarz auf weiß (in Zahlen!) nachweisen wird, was dieses Sponsoring dem burgenländischen Tourismus bringt. Die Hoteliers, die laut Gesetz jetzt höhere Beiträge von den Gästen einheben müssen, werden das sicher genau überprüfen. Auf jeden Fall muß der Betrag, den Frau Resetar dem ÖFB geben will, in die Öffentlichkeit.

Und zum Schluß: Der ÖFB und die Fußballnationalmannschaft sind ein gesamtösterreichisches Anliegen, der Tourismus auch. Wenn schon das Sponsoring notwendig ist, warum macht das dann nicht die Österreich-Werbung? Auch die Tourismusverbände der einzelnen Bundesländer könnten mitmachen.

 

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Warum rückt der Tourismusverband nicht damit heraus, wo diese 30.000 Nächtigungen ausgewiesen sind. Weiß er es nicht oder war es eine Lüge? Beides würde mich bei bei diesen „Profis“ nicht wundern.

Ich finde es richtig, dass Karl wissen möchte, wo diese 30.000 Nächtigungen stattfanden. Wenn es kein Schmäh ist, dann kann man das ja ruhig sagen. Oder fürchtet man sich, dass da herauskommt, wer da bevorzugt wird? Ich werde das bei der Gemeinderatswahl auf jeden Fall zur Sprache bringen.Wir könnten auch solche Nächtigungen brauchen.

Frau Resetar sagt laut KURIER „Die Anwesenheit renommierter Fußballklubs bedeutet auch beste Imagewerbung für das Land“. Frage: Wieviel hat das Burgenland bisher in die Nationalmannschaft gesteckt? Und wo bleibt der Erfolg dieser besten Imagewerbung? In der Statistik merkt man nichts davon. Frau Resetar darf weiterhin burgenländisches Geld zum Fenster hinauswerfen und die Opositionsparteien schauen zu.Dabei haben wir heuer Gemeinderatswahlen und in fast jeder Gemeinde gibt es einen Fußballverein, der Geld brauchen könnte.Gibt es keine Überlegungen, wie man dieses Geld den burgenländischen Vereinen geben und trotzdem für den Tourismus etwas tun kann.

Wenn einerseits das Finanzamt und die Krankenkassa hinter vielen Fußballvereinen im Burgenland her ist und andererseits Tourismusgeld an die Nationalmannschaft als hinausgeworfenes Geld betrachtet wird (auch meine Meinung), dann könnte doch dieses Geld an solche kranke Vereine gegeben werden. Herr LH Niessl müßte doch daran Interesse haben.

Die Jagd der Krankenkasse auf die kleinen Fussballvereine birgt viele Gefahre: Muss der Sportverein w.o. geben dann verschwindet ein Teil des sozialen Lebens in den Gemeinden. Zuletzt stellte Oslip seinen Spielbetrieb ein. Aber da wird der Frau Resetar wurscht sein. Wäre doch schön wenn zumindest die Burgenlandliga vom Tourismus gesponsert werden würde. Lieber der Nationalmannschaft das Geld in den Rachen schmeißen. Wer soll den im Winter ins Burgenland auf Trainingslager kommen? Das sind doch die schwächeren Monate bei den Unterkünften, oder? Da wird das Camp doch eher im Süden aufgeschlagen. Fragt mal bei Baumgarten, Ritzing, Mattersburg und anderen nach. Und… Read more »

Ich finde es super, wie sich die Burgenländer Fußballer als Urlaubsgäste kaufen. Das sollten unsere Touristiker auch machen, wir haben ja in Kärnten auch meistens schönes Wetter. Und ein schönes Stadion haben wir auch.

Im heutigen KURIER gibt es einen Artikel unter „Fußball und Burgenland im erfolgreichen Doppelpass“.Vielleicht könnte unser Tourismusverband veröffentlichen, wo es diese 30.000 Nächtigungen pro Jahr gab, denn wenn das stimmt, dann ist das eine Subvention der betroffenen Tourismus-gemeinden. In unserer Gemeinde habe ich bisher nichts davon bemerkt.

Dieses Geld könnte sogar für Trainingslager anderer Vereine verwendet werden. In vielen Fällen würde sogar eine viel kleinere Subvention reichen und unsere Hotels hätten Gäste, die sie so nicht bekommen.

Die Nationalmannschaft sponsern heißt wirklich das Geld zum Fenster hinauswerfen. Wie wäre es, wenn der Tourismus dieses Geld den Hoteliers zur Verfügung stellt, damit sie kleinere Vereine für Trainingslager anlocken können. Ich kann mir gut vorstellen, daß so mancher Verein mit einer Subvention von 10.000 Euro samt Anhang bei uns ihr Trainingslager aufschlagen. Wieviel Vereine könnte man damit wohl in das Burgenland locken?

Wie bescheuert ist denn das: „Best of Football“? Wo doch wirklich jedes Kind weiß, dass Fussball im englischen Soccer heißt. Sollen nun gar die Footballstars der NFL wie Zach Brown im Burgenland das Trainingscamp aufschlagen? Da sieht man wieder wie vertrottelt der BDT ist.

‚Jedes Kind‘, Jürgen kennt wohl nicht den Unterschied: GB natürlich football, nur in USA soccer.