So sieht unser Urlaub in Zukunft aus

Die Reisebranche beginnt sich zu verändern. Und mit ihr müssen auch wir darüber nachdenken, wie unsere Ferien in Zukunft ausschauen werden. Durch COVID-19 sind wir in einer neuen Realität von sozialer Distanz und Desinfektionsmittel angekommen. Restaurants und Hotels haben sich bereits auf die neue Situation eingestellt. Jetzt sind wir Urlauber dran uns ebenfalls umzustellen.

Noch vor einem halben Jahr suchten wir in Katalogen nach tollen Hotels an wunderschönen Stränden. Wir hielten Ausschau nach Restaurants in London, Rom, Paris oder Venedig. Vor einem Jahr buchten wir noch „das“ Strandhotel an der Playa de Palma. Freuten uns auf Partys am Nassau Beach in Ibiza, auf dekadente Nächte im Club Pacha, auf Fußball spielen mit dem Sohnemann am Strand von Jesolo.

Doch wer will im Moment schon in einer 4 Quadratmeter großen durchsichtigen Box am Sandstrand herumliegen? Möchte im „Bierkönig auf Malle“ 1,5 Meter Abstand halten. Wie soll das gehen? Können wir wieder zu unserer gewohnten Normalität im Urlaub zurückkehren?

Die Airlines wissen noch gar nicht so recht wie sie einen Flieger voll kriegen sollen und dabei die Sicherheit der Urlauber garantieren können. Bis jetzt gab es ja keine nachgewiesenen Corona-Infektionen in Flugzeugen. Nicht so wie bei Kreuzfahrtschiffen, die als Virenschleuder gelten. Als Passagier fühlt man sich im Flugzeug trotzdem nicht zu 100 Prozent sicher. Fliegt man allein, dann hat man möglicherweise links und rechts von sich, Schulter an Schulter, einen Fremden neben sich. Das löst Unbehagen aus. Auf der anderen Seite müssen die Flugzeuge wegen der Wirtschaftlichkeit voll werden. Da kann man nicht einfach verlangen, dass jeder zweite Sitz herausgenommen wird. Ist doch der Überlebenskampf jeder Airline eh‘ schon groß genug. Jeder Fluggast zählt.

Masken, Fieber messen, Hände desinfizieren – da klingt nicht nach einem vielversprechenden tollen Urlaub.

Regierungen und Touristiker aller Länder der Welt versuchen alles, um Gäste ins Land zu lotsen. Offene Grenzen – freies Reisen. Österreich öffnet Grenzen zu 31 Ländern ab 16. Juni. Jetzt katzbalgen sich die Tourismuszentren um jeden Gast, um jeden Preis. Aber sind wir überhaupt bereit für die „Neue Realität des Reisens?“

Diejenigen, die nicht zu den Hot Spots reisen können, werden natürlich nach Alternativen suchen. Dabei werden sie entdecken, wie schön es doch abseits der ausgetretenen Pfade sein kann. Dort, wo man auf wenige Menschen trifft.

Da künftig wahrscheinlich Weniger wegfahren, werden wir uns die Reiseziele vorher genauer anschauen, werden abwägen. Und, wir werden die kostbarsten Tage des Jahres mehr zu schätzen wissen.

Wir werden uns wieder mehr der Natur zuwenden. Beispiel Radfahren: das erfreut sich gerade sehr großer Beliebtheit. Selbst da werden wir uns die Radwege vorher genau anschauen und auch nicht mit der Masse mitradeln wollen. Weg von den Betonbahnen, hin zu einsamen Feldwegen.

Wir werden lieber Federball spielen in einer einsamen Bucht, als Fußball mit zufälligen Urlaubs-Bekanntschaften. Werden lange Spaziergänge unternehmen; wandern durch Wälder, laufen über Wiesen. Die Sehnsucht nach Natur wir zunehmend größer. Wir müssen aber zugleich darauf acht geben, dass wir die Natur schützen.

Sowohl Einheimische als auch Reisende werden ihre eigenen Interessen in den Mittelpunkt stellen. Als in Rom die ersten Corona-Fälle bekannt wurden, waren die Einheimischen derart verunsichert, dass sie sogar Asiaten den Zutritt zu ihrem Lokal verwehrten. Wenn wir uns zurück erinnern, wie nervös wir selbst waren als der Lockdown verkündet wurde, dann kann man die Einheimischen verstehen.

Früher erwarteten wir, dass das Personal in Unterkünften, Restaurants oder bei Touren immer für uns da war. Nun wird es eher um das Wohl der Angestellten gehen. Die Einheimischen werden ihre Bedürfnisse vor die Reisenden stellen. Wir, die Urlauber, werden uns anpassen müssen. Wird es jemals wieder einen Urlaub geben, so wie wir in noch 2019 kannten? So wie es aussieht, müssen wir uns von diesem Gedanken verabschieden. Herzlich willkommen in der Zukunft des Reisens.

Eine Branche wird in diesen Zeiten boomen: Reise-Versicherungen.

(Quelle: Lonely Planet)

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