Sonnentherme soll Wende bringen

Bei der offiziellen Eröffnung der neuen Therme Lutzmannsburg am 25. September, zeigten sich alle Ehrengäste rund um Landesrätin Michaela Resetar und Tourismuschef Mario Baier begeistert: „Diese Investition ist ein Meilenstein für den Tourismus im Burgenland!“ Eine Wende, die dringend benötigt wird, will man die angestrebten 3 Millionen Nächtigungen erreichen.

Der August war ein guter Monat für das Burgenland. Nach der Flaute im Juni und Juli endlich wieder ein positives Ergebnis. Es wurden 3600 Betten mehr verkauft als im August des Vorjahres. Dennoch schaut die Bilanz 2012 bis dato nicht gerade rosig aus. Glaubt man der Statistik, dann hat sich das Burgenland bei den Beherbergungen als einziges österreichisches  Bundesland ein Minus eingefangen. 7800 Nächtigungen fehlen in der Kasse. Im Trend liegen die Russen. Sie bereisen massenweise die Alpenländer (Achtzehn Prozent Plus –  Tendenz steigend). Eine Zielgruppe, die den Weg zum Neusiedlersee kaum findet. Aber Kitzbühel, Salzburg und Lech am Arlberg spielen in einer anderen Preiskategorie. Im Burgenland lässt sich halt mit Geldscheinen nicht so herumschmeißen wie eben dort.

Ausschlaggebend für das Minus dürfte unter anderem der Umbau der Therme Lutzmannsburg gewesen sein. Nach einer Bauzeit von knapp 3 Monaten wurde die Therme bereits am 7. Juli wieder in Betrieb genommen. Mehr als 22 Millionen Euro wurden für das Projekt aufgewendet. Die neuen Attraktionen, wie die 270 Meter lange Monster-Rutsche oder der SPA-Pool mit seinen 3 Sprungtürmen, sollen vor allem mehr Gäste aus Ungarn anlocken. Zuletzt tummelten sich an Schlechtwettertagen bis zu 3000 Besucher in der Sonnentherme.

Auch der Kulturtourismus schwächelte. Weder „Fledermaus“ Harald Serafin (Abschied von der Seebühne Mörbisch), noch die natürlichblonde Carmen im Steinbruch zu St. Margarethen waren die Renner. Obwohl man der „Fledermaus“ schon eine tolle Show attestieren muss! Über 700.000 Besucher zählten die Kulturveranstaltungen 2011.  Heuer gab es bei den verantwortlichen Politikern lange Gesichter. Kein Rekordjahr. 70.000 Opern-, Operetten- und Theaterfreunde gaben sich lieber das „Dreimäderlhaus“ in Langenlois oder erfreuten sich erfrischender Komik beim „Dschungelbuch“ im  Stadttheater Mödling.

Es gibt keinen Grund zum Jammern. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer!“ Weder so noch so. Mit Fortdauer der soliden Arbeit, stellt sich nachhaltiger Erfolg sowieso ein.
Foto: Sonnentherme Lutzmannsburg

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